FRANKFURT (Dow Jones)--Europäische Start-ups haben im ersten Halbjahr mehr Geld als je zuvor erhalten. Nach einer Untersuchung von Ernst & Young (E&Y) sind die Investitionssummen um 62 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro gestiegen. Die Anzahl der Investments habe um 10 Prozent zugelegt auf 2.300. Unter allen europäischen Ländern erhielten Start-ups aus Großbritannien die meisten Mittel mit 6,7 Milliarden Euro, dahinter folgen Frankreich mit 2,8 Milliarden und Deutschland mit 2,7 Milliarden Euro. Im dritten Quartal hat Deutschland aber kräftig aufgeholt.
Das Investitionsvolumen in Großbritannien stieg mit 112 Prozent auf mehr als das Doppelte im Vorjahresvergleich. Frankreich verzeichnete ein Plus von 46 Prozent und Deutschland von 7 Prozent. Im europäischen Städteranking liegt London mit 5,7 Milliarden Euro klar auf dem ersten Platz. Mit großem Abstand folgen Paris (2,2 Milliarden Euro) und Berlin (2,0 Milliarden Euro).
Besonders auffällig sei der anhaltende Aufwärtstrend in Frankreich, so E&Y- Partner Peter Lennartz: "Die französische Politik hat den Start-up-Sektor zur Chefsache erklärt und verfolgt das klare Ziel, Frankreich zum Top-Start-up-Standort in Europa zu machen."
In Deutschland hingegen sei ein sehr starkes zweites Halbjahr zu erwarten, heißt es in der Analyse der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Aufwärtstrend habe sich im dritten Quartal gezeigt, in dem 2,2 Milliarden Euro an Jungunternehmen flossen und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (965 Millionen Euro). Insgesamt liegt das Finanzierungsvolumen in Deutschland derzeit mit 4,9 Milliarden Euro bereits auf dem Niveau des gesamten Vorjahres.
Die größte Einzelfinanzierung des Jahres ging laut E&Y an ein britisches Unternehmen: Das Internet-Satelliten-Start-up OneWeb habe 1,1 Milliarden Euro erhalten. Die zweitgrößte Transaktion seien die 885 Millionen Euro für den schwedische Batteriehersteller Northvolt gewesen, an dem sich unter anderem Volkswagen und BMW beteiligt hatten.
Der größte Deal in Deutschland sei eine Finanzierung von 428 Millionen Euro für die Berliner Buchungsplattform GetYourGuide gewesen, die in der Europa-Rangliste auf dem fünften Platz rangiert.
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October 21, 2019 06:34 ET (10:34 GMT)
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