Mainz (ots) - Landwirte protestieren, das ist ihr gutes Recht, auch wenn hunderte Traktoren wie von selbst martialisch wirken und empfindsame Seelen erschrecken. Noch viel schockierender als jede Demo, weil kompliziert und gefährlich, ist die generelle Faktenlage. Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen, zu Recht, oberste Priorität genießen, Glyphosat darf nicht die Böden, Nitrat nicht das Wasser vergiften. Zugleich sollen die Landwirte bezahlbare Lebensmittel produzieren und selbst wirtschaftlich überleben können. Das gleicht oft einer Quadratur des Kreises, ist also eigentlich nicht machbar. Heißt das, erstens, die Nation setzt noch intensiver auf Agrarfabriken? Heißt das, zweitens, es wird vielerorten weiter gedüngt und gespritzt, was das Zeug hält, was die Chemie hergibt? Heißt das, drittens, man nimmt weiter hin, dass, wie jetzt bekannt wurde, jedes fünfte in Deutschland für die Fleischindustrie geborene Schwein, 13,5 Millionen Tiere, aus Kostengründen unter unsäglichen Umständen "notgetötet", oft einfach totgeschlagen werden, weil sie infolge von Massentierhaltung krank oder verletzt sind? Wenn erstens bis drittens nicht sein soll, wird ein heftiger Strukturwandel nötig sein mit Gesetzen und enger Kopplung von Subventionen an strenge Qualitätsstandards. Aus der Gruppe der Verbraucher könnte eine wichtige Entschärfung der Lage kommen. Kommt aber leider nicht. Denn obwohl in Deutschland 23 Prozent der Männer, 24 Prozent der Frauen und acht Prozent der Kinder krankhaft übergewichtig sind, kommt es sehr vielen Lebensmittelkäufern nicht auf Qualität an, sondern nur auf Tiefstpreise.
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