DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der US-Chiphersteller Texas Instruments hat im dritten Quartal weniger verdient und umgesetzt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Ausblick auf das vierte Quartal verfehlte die Erwartungen der Analysten deutlich. Im dritten Quartal sank der Gewinn um 9,0 Prozent auf 1,43 Milliarden US-Dollar. Je Aktie verdiente Texas Instruments 1,49 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 1,42 Dollar gerechnet. Der Konzern selbst hatte 1,21 bis 1,53 Dollar in Aussicht gestellt. Der Umsatz ging um 11,5 Prozent auf 3,77 Milliarden Dollar zurück. Hier hatte das Unternehmen 3,65 bis 3,95 Milliarden prognostiziert. Am Markt wurden 3,82 Milliarden Dollar erwartet. Im laufenden vierten Quartal rechnet Texas Instruments mit einem Gewinn je Aktie von 0,91 bis 1,09 Dollar und einem Umsatz von 3,07 bis 3,33 Milliarden Dollar. Die Analysten prognostizierten laut Factset-Konsens bislangh einen Gewinn je Aktie von 1,28 Dollar bei einem Umsatz von 3,57 Milliarden Dollar.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 3Q, Chicago
13:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 3Q, Chicago
22:01 US/Microsoft Corp, Ergebnis 1Q, Redmond
22:15 US/Ebay Inc, Ergebnis 3Q, San Jose
22:15 US/Ford Motor Co, Ergebnis 3Q, Dearborn
22:45 US/Tesla Inc, Ergebnis 3Q, Palo Alto
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.985,00 -0,32% Nikkei-225 22.633,68 +0,38% Hang-Seng-Index 26.556,72 -0,86% Kospi 2.081,36 -0,36% Shanghai-Composite 2.946,16 -0,28% S&P/ASX 200 6.673,10 +0,01%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Die Aktienmärkte schließen sich den leichteren US-Vorgaben an. Hintergrund sind Teilnehmern zufolge die Unsicherheiten in Sachen Brexit und das Warten auf Fortschritte in den US-chinesischen Handelsgesprächen. "Neben dem Brexit sind die ziemlich gemischt ausgefallenen US-Quartalsergebnisse eine ziemlich schwache Vorgabe für die asiatischen Märkte", beschreibt Marktkenner Jingyi Pan von IG die Stimmung. In den USA waren beispielsweise die Ergebnisse von McDonald's, Procter & Gamble und Travelers mit Enttäuschung aufgenommen worden. Belastet wurden sie unter anderem vom US-chinesischen Handelsstreit. Für Verunsicherung insbesondere in Hongkong sorge ein Bericht, wonach die Chefin der chinesischen Sonderverwaltungszone angesichts der monatelangen Proteste abgelöst werden könnte, heißt es. Unter den Einzelwerten verlieren Softbank gut 3 Prozent. Sie reagieren damit negativ darauf, dass der japanische Technologiekonzern die Kontrolle über das in Schwierigkeiten geratene Startup Wework übernimmt und ihm mit 5 Milliarden Dollar zur Seite springt. Unter Druck stehen Aktien aus dem Chipsektor, nachdem Texas Instruments einen überraschend trüben Ausblick für den Chipsektor gegeben hat. Tokyo Electron rutschen um gut 4 und Sony um rund 2 Prozent ab. In Seoul verlieren SK Hynix 1,4 Prozent und Samsung Electronics 0,4 Prozent. Taiwan Semiconductor geben um 1,1 Prozent nach.
US-NACHBÖRSE
Texas Instruments kamen unter die Räder, nachdem das Unternehmen bei Vorlage der Quartalszahlen mit einem überraschend schwachen Ausblick aufgewartet hatte. Der Kurs sackte bis 19.59 Uhr Ortszeit um 9,8 Prozent ab. Im Sog verbilligten sich AMD um 1,5 Prozent, Intel um 1,6 Prozent und Nvidia um 2,2 Prozent. Snap meldete Zahlen über den Erwartungen. Die Aktie kam zwar um 3,4 Prozent zurück; nachdem sie im Jahresverlauf bereits um 150 Prozent an Wert zugelegt hat, dürften hier aber Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. Der Weggang des bisherigen Unternehmenschefs des Cloud-Spezialisten Servicenow, John Donahoe, sorgte bei der Aktie des Unternehmens für ein Minus von 9,4 Prozent. Donahoe wird derweil Chef bei Nike, wo er zuletzt bereits Board-Mitglied war. Die Nike-Aktie legte um 0,2 Prozent zu. Dass die Krise um die Boeing 737 MAX erstmals personelle Konsequenzen auf höchster Konzernebene hat, bewegte den Boeing-Kurs nicht. Er lag zuletzt unverändert bei 337 Dollar. Für Whirlpool ging es um 5,2 Prozent südwärts. Der Haushaltsgerätehersteller hatte mit seinem Drittquartalsumsatz von 5,09 Milliarden Dollar die Konsensschätzung von 5,13 Milliarden Dollar verfehlt. Ein gesenkter Umsatzausblick sorgte für starken Druck auf die Aktie von iRobot. Sie verlor 19,2 Prozent. Chipotle Mexican Grill verbilligten sich um 2,1 Prozent. Die Burrito-Kette übertraf mit Gewinn und Umsatz die Erwartungen der Analysten und hielt auch an ihrem zuversichtlichen Ausblick fest. Beobachter verwiesen auch hier zur Kursreaktion auf die sehr gute Entwicklung der Aktie. Ein Kursdebakel erlebten Resideo Technologies mit einem Absturz um 34,7 Prozent. Das Unternehmen hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt, den Weggang des Finanzchefs mitgeteilt und zudem eine umfassende Überprüfung des operativen und finanziellen Geschäfts angekündigt. Soleno Therapeutics brachen um fast 17 Prozent ein, nachdem das biopharmazeutische Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.788,10 -0,15 -39,54 14,84 S&P-500 2.995,99 -0,36 -10,73 19,51 Nasdaq-Comp. 8.104,30 -0,72 -58,69 22,14 Nasdaq-100 7.874,62 -0,83 -65,72 24,40 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 752 Mio 778 Mio Gewinner 1.714 1.952 Verlierer 1.212 998 unverändert 103 89
Leichter - Gegenwind kam aus London mit einem weiteren Akt im Brexit-Drama. Der Appetit auf riskantere Anlagen wie Aktien war begrenzt, weil die Unsicherheit um den Brexit lähmend wirkte. Konjunkturseitig sanken die Verkäufe bestehender Häuser im September stärker als erwartet. Für Bewegung sorgte die Berichtssaison. Procter & Gamble stiegen um 2,6 Prozent, nachdem der Konzern die Wachstumsprognose angehoben hatte. Auch United Technologies erwartet nach starken Zahlen mehr in diesem Jahr, was die Aktie um 2,2 Prozent nach oben trieb. Dagegen fielen United Parcel Service nach eigentlich starken Zahlen und dem Rücktritt des COO um 2,1 Prozent. Travelers verloren mit einem rückläufigem Quartalsgewinn 8,3 Prozent. McDonald's verloren nach verfehlten Erwartungen 5,0 Prozent. Für Harley-Davidson ging es mit überzeugenden Zahlen dagegen um 8,0 Prozent nach oben. Hasbro sackten wiederum um 16,7 Prozent ab, nachdem der Spielzeughersteller mit dem Umsatz enttäuscht hatte. Biogen haussierten um gut 26,1 Prozent, nachdem das Unternehmen über den Plan für die Zulassung eines Alzheimer-Medikaments informiert hatte. Under Armour verteuerten sich um 6,4 Prozent, nachdem Gründer Kevin Plank seinen Rücktritt als CEO angekündigt hatte. Er bleibt als Executive Chairman und Markenchef aber an Bord.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,59 -2,0 1,61 39,2 5 Jahre 1,59 -2,1 1,61 -33,8 7 Jahre 1,67 -3,8 1,71 -58,1 10 Jahre 1,76 -4,1 1,80 -68,3 30 Jahre 2,25 -4,2 2,29 -81,6
Die Brexit-Unsicherheit sorgte für steigende Kurse bei Anleihen. Nach dem Renditeanstieg am Montag fiel die Zehnjahresrendite um 4,1 Basispunkte auf 1,76 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 10:18 Uhr % YTD EUR/USD 1,1125 -0,0% 1,1125 1,1142 -3,0% EUR/JPY 120,60 -0,1% 120,69 120,93 -4,1% EUR/GBP 0,8643 -0,0% 0,8645 0,8606 -4,0% GBP/USD 1,2874 +0,0% 1,2869 1,2948 +1,0% USD/JPY 108,40 -0,1% 108,48 108,53 -1,2% USD/KRW 1171,65 -0,1% 1172,29 1172,92 +5,1% USD/CNY 7,0826 +0,1% 7,0769 7,0814 +3,0% USD/CNH 7,0792 +0,0% 7,0784 7,0807 +3,0% USD/HKD 7,8423 -0,0% 7,8423 7,8433 +0,1% AUD/USD 0,6844 -0,1% 0,6852 0,6865 -2,9% NZD/USD 0,6399 -0,1% 0,6405 0,6423 -4,7% Bitcoin BTC/USD 7.957,26 -1,7% 8.093,26 8.219,76 +113,9%
Pfund und Euro zeigten sich volatil vor dem Hintergrund neuer Abstimmungen im Brexit-Drama im britischen Parlament. Das Pfund kletterte nach der ersten Zustimmung des Parlaments zum Brexit-Plan auf das Tageshoch von 1,3001 Dollar. Es gab die Gewinne jedoch dann mehr als ab in Reaktion auf den abgelehnten Zeitplan von Premierminister Boris Johnson. Der Euro gab um 0,2 Prozent nach auf 1,1131 Dollar. Im asiatisch dominierten Handel am Mittwoch setzen sich diese Tendenzen fort. Der Austral-Dollar fällt etwas zurück, weil neue Arbeitsmarktdaten die Spekulation auf eine weitere Zinssenkung befeuern.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,15 54,48 -0,6% -0,33 +11,9% Brent/ICE 59,49 59,70 -0,4% -0,21 +7,2%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 23, 2019 02:16 ET (06:16 GMT)
Die Ölpreise erholten sich von den Verlusten am Vortag, als Nachfrage- und Rezessionssorgen drückten. Etwas gestützt wurden die Preise von der Zuversicht auf ein Teilabkommen im US-chinesischen Handelsstreit. Auch Berichte wonach die OPEC und ihre Verbündeten in Betracht ziehen, ihre Produktion stärker zurückzufahren, zogen die Preise nach oben. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,7 Prozent auf 54,21 Dollar je Barrel, die global gehandelte Sorte Brent legte um 1,1 Prozent auf 59,62 Dollar zu. Im asiatisch dominierten geschäft am Mittwoch fallen die Preise leicht. Wie Daten des US-Branchenverbands API am späten Dienstag zeigten, sind die wöchentlichen Ölvorräte erneut deutlich gestiegen.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.489,00 1.488,05 +0,1% +0,95 +16,1% Silber (Spot) 17,52 17,53 -0,1% -0,01 +13,1% Platin (Spot) 891,97 893,00 -0,1% -1,03 +12,0% Kupfer-Future 2,62 2,63 -0,3% -0,01 -0,8%
Der Goldpreis stieg wegen der Unsicherheiten um den Brexit im US-Handel leicht auf 1.488 Dollar je Feinunze.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR
HONGKONG
Die chinesische Führung erwägt einem Medienbericht zufolge eine Absetzung der durch Massenproteste unter Druck geratenen Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam. Lam könnte durch einen Übergangsregierungschef ersetzt werden, berichtete die Financial Times. Dies solle aber erst nach einer Stabilisierung der Lage in der chinesischen Sonderverwaltungszone geschehen. Damit solle der Eindruck vermieden werden, Peking gebe den Protesten in Hongkong nach.
KONJUNKTUR MALAYSIA
Die Verbraucherpreise in Malaysia sind im September um 1,1 Prozent zum Vorjahr gestiegen, weniger stark als mit 1,3 prozent erwartet.
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,5 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,7 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 2,9 Millionen und bei Benzin ein Minus von 2,1 Millionen Barrel.
BOEING
Die Krise um die Boeing 737 MAX hat erstmals personelle Konsequenzen auf höchster Konzernebene. Der Flugzeugbauer hat sich mit sofortiger Wirkung von dem Chef seiner Verkehrsflugzeugsparte Kevin McAllister getrennt. McAllister war erst vor drei Jahren von General Electric zu Boeing gewechselt. Seine Nachfolge tritt Stan Deak an, der Leiter der schnell wachsenden Service-Sparte.
stellt angesichts der Wohnungsnot im Großraum San Francisco und im Silicon Valley 1 Milliarde Dollar für den Bau bezahlbarer Wohnungen zur Verfügung.
NIKE / SERVICENOW
Der ehemalige SAP-Chef Bill McDermott wechselt an die Unternehmensspitze des US-Cloud-Spezialisten Servicenow. McDermott übernimmt den Posten von John Donahoe, der seinerseits im Januar als CEO zu Nike wechselt.
SNAP
hat für das dritte Quartal einen Anstieg der täglich aktiven Nutzer bei seinem Instant-Messaging-Dienst um 7 Millionen auf insgesamt 210 Millionen gemeldet. Der Umsatz legte um 50 Prozent auf 446 Millionen Dollar zu. Unter dem Strich berichtete die Gesellschaft einen Verlust von 227,4 Millionen. Im Vorjahr stand noch ein Fehlbetrag von 325,1 Millionen in der Bilanz. Analysten hatten bei Snap eine Nutzerzahl von 207 Millionen, einen Umsatz von 435 Millionen Dollar und einen Verlust von 266 Millionen Dollar geschätzt. Für das Schlussquartal erwartet Snap ein Umsatzwachstum auf 540 bis 560 Millionen Dollar von 390 Millionen Dollar im Vorjahr. Die Konsensschätzung der Analysten liegt bei 555 Millionen Dollar.
WEWORK/SOFTBANK
Der US-Büroraumanbieter Wework lässt sich von der japanischen Softbank aus der finanziellen Krise helfen. Softbank, die bereits rund ein Drittel an dem Unternehmen hält, übernimmt eigenen Angaben zufolge die Kontrolle. Im Rahmen des neuen Finanzierungspakets stellt Softbank dabei weitere 5 Milliarden Dollar an Kapital direkt bereit.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/gos
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October 23, 2019 02:16 ET (06:16 GMT)
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