BERLIN (Dow Jones)--Deutschland hat sich offen für die Verlängerung der Austrittsfrist Großbritanniens aus der Europäischen Union gezeigt. EU-Ratspräsident Donald Tusk habe nach dem Antrag der britischen Regierung auf eine Verlängerung einen Konsultationsprozess mit den europäischen Regierungen aufgenommen.
"Ich will das Ergebnis nicht vorwegnehmen. Aber ich kann für die Bundesregierung sagen, dass an Deutschland eine Verlängerung nicht scheitern wird", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch.
Die Verlängerung ist notwendig, weil das britische Unterhaus Premierminister Boris Johnson ein beschleunigtes Verfahren bei der Brexit-Gesetzgebung verweigert hatte. Ohne Verlängerung der Austrittsfrist droht Großbritannien am 31. Oktober ohne Austrittsabkommen aus der EU auszuscheiden, mit negativen Folgen für die Wirtschaft und Bürger der EU. Vor solch einem Szenario hat die Bundesregierung gewarnt.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte zuvor dem Fernsehsender RTL/n-tv gesagt, vor einer Entscheidung über eine Brexit-Verlängerung bis möglicherweise Ende Januar nächsten Jahres müsse man wissen, was die Briten und der Premierminister vorhätten. "Das ist zum heutigen Tage wieder einmal sehr unklar", so Maas.
Seine Sprecherin Maria Adebahr betonte, dass für den Minister eine kurze Verlängerung sicherlich "unproblematisch möglich" sei.
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October 23, 2019 08:29 ET (12:29 GMT)
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