Angesichts steigender Pflegekosten werben die privaten Krankenversicherungen (PKV) für mehr geförderte Eigenvorsorge. "Wir wollen immer mehr Versicherte in die Lage versetzen, ihre persönliche "Pflegelücke" zu schließen, ohne die nachfolgenden Generationen zu belasten", sagte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther am Mittwoch. Entsprechende PKV-Tarife seien bereits auf dem Markt und könnten durch Steuerabzüge, Betriebsvereinbarungen oder staatliche Förderung noch günstiger werden.
Die Schwäche anderer Reform-Vorschläge wie einer Vollversicherung oder von Steuerzuschüssen sei, dass sie die "demografieanfällige Umlagefinanzierung" ausweiteten und Jüngere weiter belasteten. Für Ältere, die nicht mehr ohne weiteres eine Eigenvorsorge aufbauen könnten, schlägt der Verband zusätzliche Leistungen der Pflegepflichtversicherung vor. Dadurch würde der Anstieg der Eigenanteile gedämpft. Heute Über-80-Jährige sollten die höchste Unterstützung erhalten, die folgenden Jahrgänge schrittweise weniger.
Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten trägt. Dazu kommen für Heimbewohner auch noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in die Heime. Insgesamt kommen so im Bundesschnitt rund 1900 Euro an Zahlungen aus eigener Tasche zusammen, es gibt aber größere regionale Unterschiede. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will im ersten Halbjahr 2020 Vorschläge zur künftigen Finanzierung vorlegen./sam/DP/jha
AXC0201 2019-10-23/15:34