FRANKFURT (Dow Jones)--Siltronic hat im dritten Quartal wegen der schwachen Nachfrage nach Wafern weniger verdient als im Vorjahr, die Markterwartungen aber deutlich übertroffen. Beim Ausblick für das Gesamtjahr wird der im MDAX und TecDAX notierte Konzern vorsichtiger und sieht den Umsatz und die EBITDA-Marge nun eher in der unteren Hälfte der Prognosebandbreite.
"Die Fertigwarenbestände in der Wertschöpfungskette sind nach wie vor hoch. Wir sehen hier kurzfristig keine nennenswerte Besserung und damit auch keine nennenswerten Wachstumsimpulse", sagte Konzernchef Christoph von Plotho laut der Mitteilung. "Die anhaltenden konjunkturellen und geopolitischen Turbulenzen führen zudem zu einer stark eingeschränkten kurz- bis mittelfristigen Vorhersehbarkeit der Märkte."
Um den niedrigeren Auslastungen Rechnung zu tragen, hat das Unternehmen bereits im ersten Halbjahr 2019 eine beträchtliche Zahl an Zeitarbeitern in Deutschland freigesetzt und verringert derzeit die Anzahl der Mitarbeiter in Portland.
Der Umsatz im Quartal ging auf 299,8 Millionen Euro zurück, von 379,8 Millionen im Vorjahresquartal, und lag damit im Rahmen der Analystenschätzungen. Zusätzlich zur verhaltenen Nachfrage habe ein minimaler Preisrückgang belastet, teilte Siltronic mit.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank auf 91,5 Millionen von 160,2 Millionen Euro, die EBITDA-Marge reduzierte sich auf 30,5 von 42,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn fast auf 59,5 Millionen nach 114,6 Millionen Euro, je Aktie verdiente Siltronic 1,65 Euro nach 3,53 Euro. Analysten hatten im Konsens mit einem Ergebnis je Aktie von 1,33 Euro und einem EBITDA von 85 Millionen Euro gerechnet.
Im Gesamtjahr erwartet Siltronic weiterhin einen operativen Gewinn (EBIT) deutlich unter Vorjahr und sieht die EBITDA-Marge nun am unteren Ende der Spanne von 30 bis 35 Prozent, nach neun Monaten betrug sie 33 Prozent. Der Umsatz dürfte nun eher 15 Prozent statt 10 Prozent unter Vorjahr liegen, abhängig vom Timing der Markterholung und Wechselkurseffekten. Den Gewinn je Aktie sieht der Konzern weiter deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Netto-Cashflow soll weiter 2019 um 180 Millionen Euro unter Vorjahr liegen.
Kontakt zur Autorin: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/uxd
(END) Dow Jones Newswires
October 24, 2019 01:45 ET (05:45 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.