BERLIN (Dow Jones)--Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), sieht die Bundeswehr zu einem Einsatz in Nordsyrien in der Lage. Er zeigte sich im ZDF-Morgenmagazin überzeugt, dass die Truppe, "wenn es tatsächlich der politische Wille des Parlaments und der Regierung ist, die Kraft hätte, auch einen Beitrag zu einem solchen Einsatz zu leisten". Auf dem Höhepunkt des Afghanistan-Einsatzes seien 10.000 Bundeswehrsoldaten im Ausland gewesen. "Wir sind im Augenblick bei 3.500", sagte Hardt.
Mit Blick auf die von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) präferierte internationale Schutzzone sagte der Abgeordnete, Deutschland müsse sich als Mitglied des UN-Sicherheitsrates und Initiator eines solchen Vorschlages dann auch daran beteiligen. Im Rahmen eines UN-mandatierten Friedenseinsatzes würde dies sowohl Luftaufklärung als auch Einsatz am Boden bedeuten.
"Aber das bedeutet nicht, dass die Last des Einsatzes allein auf unseren Schultern liegt", betonte Hardt. Insgesamt sei es für die Menschen in diesem von Russen und Türken kontrollierten Sicherheitskorridor "besser, wenn es ein UN-Mandat gäbe." Gegenwärtig blockiere Russland zwar das Vorhaben, so der CDU-Politiker. "Russland braucht den Westen letztlich auch, wenn es um eine nachhaltige Lösung für Syrien geht."
Am heutigen Donnerstag kommen die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel zu ihrem Herbsttreffen zusammen. Dabei wird es auch um die Lage in Nordsyrien gehen und den Umgang mit dem Nato-Mitglied Türkei, das eine Militäroffensive gegen die kurdische YPG-Miliz im Norden des Landes gestartet hat. Kramp-Karrenbauer will einen Plan einer international kontrollierten Sicherheitszone vorstellen.
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October 24, 2019 02:57 ET (06:57 GMT)
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