Bei einem anhaltend schleppenden Ausbau von Windkraft an Land sieht die Branche tausende Jobs in Gefahr. Gebe es weiter Genehmigungsprobleme und einen schwachen Zubau neuer Anlagen, würden 27 Prozent der Arbeitsplätze in der Windenergiebranche bis 2030 verloren gehen. Das geht aus einer Analyse der Beratungsfirma Prognos im Auftrag des Fachverbands VDMA Power Systems hervor, die am Freitag in Berlin vorgelegt wurde.
In den Kernbereichen der Onshore-Windenergiebranche seien derzeit rund 64 000 Menschen beschäftigt. Eine anhaltende Ausbaukrise auf dem deutschen Markt würde auch zu einem drastischen Verlust von Exportgeschäft führen.
Ganz anders dagegen sieht es aus, wenn Ziele der Bundesregierung erreicht werden - nämlich ein Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch von 65 Prozent bis 2030 sowie ein schrittweiser Kohleausstieg bis 2038. In diesem Fall könnte laut Analyse die Zahl der Beschäftigten in der Windbranche bis 2030 um zehn Prozent steigen. Derzeit haben erneuerbare Energien einen Anteil von 43 Prozent.
Der Ausbau von Windkraftanlagen an Land aber ist ins Stocken geraten. Hauptgründe sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen. Der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Matthias Zelinger, sagte, die Politik müsse endlich handeln. Es gehe vor allem darum, Genehmigungsverfahren zu straffen. "Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Wolfgang Dierker, Deutschland-Chef des Herstellers GE, sagte, Unternehmen bräuchten ein zuverlässiges Marktvolumen, damit Deutschland für Produktion und Innovationen weiter der richtige Standort sei. Um die Akzeptanz zu steigern, sollten Kommunen finanziell beteiligt werden. Denkbar wäre ein fester Betrag pro installierter Windanlage./hoe/DP/jha
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