BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung sieht nach der Tötung des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, keine Veränderung der Sicherheitslage. Die Nachricht bedeute nicht, "dass der Kampf gegen den IS damit beendet ist", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums ergänzte, "eine Änderung der Gefährdungslage gibt es nach unseren Einschätzungen und den Einschätzungen der Sicherheitsbehörden nicht".
Grundsätzlich würden US-Einrichtungen stets einer erhöhten abstrakten Gefährdung unterliegen. Aber auch hier lägen "konkrete Hinweise auf eine konkrete Gefährdung" nicht vor, sagte der Sprecher. Seibert zufolge liegen der Bundesregierung auch keine eigenen Erkenntnisse bezüglich der Tötung al-Bagdadis vor. "Wir nehmen das an, was der Welt mitgeteilt worden ist", sagte der Regierungssprecher.
US-Präsident Donald Trump hatte die Tötung des Terroristenführers am Sonntag verkündet. Al-Bagdadi sei während eines nächtlichen US-Angriffs auf sein Versteck in einen Tunnel geflüchtet. Dort habe er eine Sprengstoffweste gezündet und sich selbst getötet.
Die Bundesregierung sei nach der Tötung al-Bagdadis in Gedanken bei allen Opfer des IS-Terrors, den versklavten Jesidinnen und Jesiden, den ermordeten einheimischen Muslimen und ausländischen Geiseln als auch den Menschen in Deutschland und Europa, "die im Terror des IS ihr Leben gelassen haben", so Seibert. Al-Bagdadi könne "nun solche mörderischen Aufträge nicht mehr geben".
(Mit Material von AFP)
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October 28, 2019 07:00 ET (11:00 GMT)
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