Deutsche Staatsanleihen haben am Montag ihre
Verluste vom Freitag etwas ausgeweitet. Bis zum Mittag fiel der
richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Als sicher geltende Staatsanleihen waren Börsianern zufolge kaum gefragt, nachdem Hoffnungen auf einen geregelten Brexit zuletzt gestärkt wurden. So hatten sich die Staaten der Europäischen Union (EU) auf einen Brexit-Aufschub bis Ende Januar 2020 geeinigt. Die Entscheidung solle in einem schriftlichen Verfahren formalisiert werden, teilte EU-Ratschef Donald Tusk im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Sollte die Ratifizierung des Austrittsabkommens vorher gelingen, ist der britische EU-Austritt demnach auch vor Fristende möglich.
"Die EU hat sich für den Weg des geringsten Widerstandes entschieden", schrieb Analyst Malcom Barr von der US-Bank JPMorgan. In Großbritannien könne es nun wohl am wahrscheinlichsten im Dezember zu Neuwahlen kommen; vorher dürfte der Austritts-Deal in London nicht ratifiziert werden.
Den stärksten Renditeanstieg gab es bei italienischen Anleihen, die in der zehnjährigen Laufzeit um 0,02 Prozentpunkte zulegten. Die in Rom seit September regierenden Parteien der linken Mitte erlitten bei einer Regionalwahl in Italien eine empfindliche Niederlage. Nach den vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen kam die Lega-Politikerin Donatella Tesei, die auch von anderen Parteien des rechten Lagers unterstützt wurde, in Umbrien auf 57,55 Prozent.
Im Laufe des Tages lohnt sich zudem ein Blick auf den argentinischen Anleihemarkt. In dem lateinamerikanischen Land fand am Wochenende ein Machtwechsel statt. Der konservative Präsident Mauricio Macri unterlag in der Präsidentenwahl dem linksgerichteten Kandidaten Alberto Fernandez. Der Wahlsieg hatte sich in den Vorwahlen bereits abgezeichnet. An den Finanzmärkten herrscht die Angst vor, dass mit dem Machtwechsel die konfrontative Politik von Macris Vorgängerin Cristina Kirchner wiederkehrt. Diese wird nun neue Vizepräsidentin./la/jkr
ISIN DE0009652644
AXC0144 2019-10-28/13:02