Im Tauziehen um die Brexit-Verlängerung wollte Hardliner Frankreich den Briten nach eigenen Angaben zunächst nur eine vergleichsweise kurze Frist von etwa zwei bis vier Wochen gewähren. Nun trägt das Land von Präsident Emmanuel Macron einen europäischen Kompromiss zur Verlängerung von maximal drei Monaten mit. Die Umstände hätten sich geändert, hieß es zur Begründung am Montag in Kreisen des Élyséepalastes. Inzwischen sei klar, dass es in Großbritannien eine Neuwahl geben werde.
Im Pariser Präsidialamt wurden auch Details der EU-Abmachung hervorgehoben - so müsse London beispielsweise einen EU-Kommissar benennen. Es sei nicht die Absicht Frankreichs gewesen, einen europäischen Beschluss zur Fristverlängerung zu blockieren. Die Einheit der verbleibenden 27 EU-Staaten müssen gewahrt bleiben.
Die EU-Staaten hatten sich zuvor auf einen flexiblen Brexit-Aufschub bis Ende Januar 2020 geeinigt. Sollte die Ratifizierung des Austrittsabkommens vorher gelingen, ist der britische EU-Austritt auch vor Fristende möglich, entschieden die EU-Botschafter in Brüssel. Der britische Premierminister Boris Johnson wollte noch am Montag über eine Neuwahl am 12. Dezember abstimmen lassen./cb/DP/stw
AXC0160 2019-10-28/13:44