NEW YORK (Dow Jones)--Hinweise auf eine weitere Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit dürften die Wall Street auch zu Wochenbeginn noch leicht stützen. Diese hatten bereits am Freitag für eine positive Stimmung am Markt gesorgt. Es verstärkt sich unter Investoren die Hoffnung auf ein "Phase-eins-Abkommen" - einen ersten Lösungsschritt im Handelsstreit zwischen den beiden Ländern.
"Es ist der Auftakt zu einer möglicherweise sehr marktbewegenden Woche", so Stratege Stephen Innes von AxiTrader. Denn im Wochenverlauf steht auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank an. Hier wird mit einer weiteren Senkung um 25 Basispunkte gerechnet. Dazu kommt der US-Arbeitsmarktbericht für den Oktober am Freitag.
Daneben tagt auch noch die Bank of Japan und es steht dem Markt die heftigste Woche der laufenden Berichtssaison bevor - unter anderem mit den Ergebnissen von Apple, Facebook und der Google-Mutter Alphabet - letztere wird ihre Geschäftszahlen nach der Schlussglocke veröffentlichen. Der Future auf den S&P-500 verbessert sich aktuell um 0,1 Prozent.
Neuigkeiten gibt es auch zum Brexit-Thema. Die EU-Staaten haben sich auf eine Verschiebung um weitere drei Monate bis Ende Januar geeinigt. Sollte London das Austrittsabkommen aber früher ratifizieren, ist auch ein Austritt zum 1. Dezember oder 1. Januar möglich. Nachdem es Premierminister Boris Johnson nicht gelungen war, den mit der EU ausgehandelten Vertrag durch das Parlament zu bringen, plant er Neuwahlen für den 12. Dezember. Darüber soll am Nachmittag das britische Parlament entscheiden.
Tiffany-Aktien schießen mit LVMH-Gebot nach oben
Die Aktie von Tiffany haussiert im vorbörslichen Handel um 32,8 Prozent auf 130,85 Dollar. LVMH hat Gespräche mit Tiffany über einen Kauf des Uhren- und Schmuckherstellers bestätigt. Der Konzern aus Frankreich reagierte damit auf entsprechende Marktgerüchte, wies jedoch darauf hin, dass ein positiver Abschluss keineswegs sicher sei. Am Sonntag hatte das Wall Street Journal berichtet, dass LVMH dem US-Unternehmen eine Offerte für 120 Dollar je Tiffany-Aktie angeboten habe. Das Unternehmen würde dadurch mit fast 14,5 Milliarden Dollar bewertet.
Die US-Apothekenkette Walgreens Boots Alliance hat im vierten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Walgreens will zudem künftig mehr sparen und hat sein Kostensparziel auf über 1,8 Milliarden Dollar bis zum Geschäftsjahr 2022 erhöht von zuvor 1,5 Milliarden. Die Aktie steigt um 0,5 Prozent.
AT&T hat im dritten Quartal trotz eines Gewinnrückgangs mehr verdient als erwartet. Der US-Telekom- und Medienkonzern stellte zudem einen auf drei Jahre angelegen Plan zur Kapitalallokation vor, der ein weiterhin moderates Dividendenwachstum, Schuldenabbau und Aktienrückkäufe beinhaltet. Für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben.
Mit einem kräftigen Plus zeigt sich auch die Microsoft-Aktie, die sich um 2,7 Prozent verbessert. Der Softwarekonzern hat vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag für das Cloud-Projekt Joint Enterprise Defense Infrastructure (JEDI) im Volumen von 10 Milliarden Dollar erhalten.
Euro wieder an der Marke von 1,11 Dollar
Der Euro erholt sich leicht und notiert wieder an der Marke von 1,11 Dollar. Im späten US-Handel am Freitag hatte die Gemeinschaftswährung bei rund 1,1080 Dollar gelegen. Doch ungeachtet der mehrheitlich erwarteten Leitzinssenkung der Fed rechnen die Analysten der Danske Bank nicht mit einem steigenden Euro. Sie begründen das mit dem erneuten Ausbleiben der Ankündigung weiterer Zinssenkungen. Damit werde eine vergleichbare Reaktion der Devisenmärkte wie nach dem Treffen der Fed im September erwartet. Diesmal aber werde die Reaktion weniger entschlossen ausfallen, so Danske.
Mit moderaten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Händler sprechen von einer leichten Konsolidierung nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Woche. Vor allem der überraschende Rückgang bei den wöchentlichen US-Rohöllagerbeständen hatte den Markt angetrieben. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI reduziert sich um 0,4 Prozent auf 56,46 Dollar, für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 61,84 Dollar nach unten.
Der Goldpreis zeigt sich unverändert und kann damit die Gewinne vom Wochenausklang behaupten. Aktuell liegt die Feinunze bei 1.504 Dollar. Die US-Anleihen verlieren mit der erwarteten Annäherung im Handelsstreit weiter an Attraktivität. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 3,4 Basispunkte auf 1,83 Prozent. Damit setzt sich die Entwicklung vom Freitag fort.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,64 0,8 1,63 43,7 5 Jahre 1,65 2,6 1,63 -27,2 7 Jahre 1,74 3,6 1,70 -50,8 10 Jahre 1,83 3,4 1,79 -61,7 30 Jahre 2,32 2,8 2,29 -75,2 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17:35 Uhr % YTD EUR/USD 1,1100 +0,16% 1,1106 1,1097 -3,2% EUR/JPY 120,67 +0,17% 120,69 120,53 -4,0% EUR/CHF 1,1044 +0,21% 1,1025 1,1017 -1,9% EUR/GBP 0,8642 +0,07% 0,8648 0,8648 -4,0% USD/JPY 108,72 +0,01% 108,67 108,61 -0,9% GBP/USD 1,2844 +0,09% 1,2841 1,2830 +0,6% USD/CNH (Offshore) 7,0625 +0,16% 7,0666 7,0698 +2,8% Bitcoin BTC/USD 9.377,26 -1,86% 7.467,01 7.449,76 +152,1% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,46 56,66 -0,4% -0,20 +16,7% Brent/ICE 61,84 62,02 -0,3% -0,18 +11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.503,79 1.503,33 +0,0% +0,46 +17,2% Silber (Spot) 18,04 18,02 +0,1% +0,03 +16,4% Platin (Spot) 930,00 930,35 -0,0% -0,35 +16,8% Kupfer-Future 2,69 2,68 +0,4% +0,01 +1,5% ===
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October 28, 2019 08:34 ET (12:34 GMT)
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