BERLIN (Dow Jones)--In einer Umfrage haben fast die Hälfte der Berliner die Sozialisierung von großen Immobilienkonzernen befürwortet. 46 Prozent waren dafür, 46,1 Prozent waren eher oder entschieden dagegen. Das ergab eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Initiative "Deutsche Wohnen & Co enteignen", über die die Tageszeitung Neues Deutschland (Dienstagausgabe) berichtete. 1002 Personen wurden dafür vom 18. bis 22. Oktober befragt.
FDP-Anhänger, die das Instrument überwiegend ablehnen, zeigten sich dennoch etwas aufgeschlossener (17,6 Prozent) als jene der CDU (14 Prozent). Bei den Unterstützern der Linkspartei waren 90,8 Prozent dafür, bei den Sozialdemokraten 59,8 Prozent. Bei den Grünen-Anhängern unterstützten 47,7 Prozent derartige Sozialisierungen. "Auf keinen Fall" will nur ein knappes Fünftel der Wähler der Ökopartei etwas davon wissen. Vor allem junge Berliner sind für Wohnungsenteignungen. Fast zwei Drittel der 18- bis 29-Jährigen und knapp 55 Prozent der 30- bis 39-Jährigen befürworten sie. Auch fast zwei Drittel aller Menschen mit sehr geringem Einkommen sprachen sich für die Nutzung des Instruments aus.
Der Berliner Senat hat in der vergangenen Woche den umstrittenen Mietendeckel für rund 1,5 Millionen Wohnungen beschlossen. Damit sollen Wuchermieten verhindert werden. Die Berliner SPD, die die rot-rot-grüne Landesregierung anführt, hat sich jedoch gegen eine Unterstützung des Volksbegehrens "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" ausgesprochen.
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October 28, 2019 13:43 ET (17:43 GMT)
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