Der Euro
Die Anleger hielten sich Börsianern zufolge vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen in den USA zurück. In Washington beginnt die zweitägige Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed. Das Ergebnis will die Fed am Mittwochabend bekanntgeben. Es wird mit der dritten Zinssenkung in diesem Jahr gerechnet.
Das britische Pfund tendierte am Dienstag ebenfalls etwas schwächer und fiel am Vormittag auf ein Tagestief bei 1,2825 Dollar. Am Montagabend war die britische Regierung mit ihrem Antrag auf Neuwahlen im Parlament gescheitert. Am Dienstag will es Premier Boris Johnson erneut versuchen - dieses Mal mit einem Kniff, der eine niedrigere Zustimmungshürde vorsieht. Der Brexit wurde am Montag von Ende Oktober um bis zu drei Monate verschoben.
"Der endlose Brexit wird zunehmend zur Belastung für das Pfund", schrieb Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Es bleibe offen, wie die britischen Politiker gedenken, die festgefahrene Situation zu lösen.
Auch die Bank of England habe mittlerweile darauf hingewiesen, dass die anhaltende Brexit-Unsicherheit eine Belastung für die Wirtschaft sei, die zu einem niedrigeren Inflationspfad führen könnte, erinnerte die Commerzbank-Expertin. Mit jeder Verschiebung erhöhe sich somit die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Konjunktur- und Inflationsbild der britischen Notenbank eintrübt und sie im Zuge dessen in Erwägung ziehen muss, die Zinsen zu senken.
Für das Pfund würde ein endloser Brexit-Prozess damit ebenfalls zu einem negativen Szenario, da niedrigere Zinsen eine Währung für Anleger in der Regel weniger attraktiv erscheinen lassen. An Konjunkturdaten stehen am Dienstag einige US-Zahlen vom Immobilienmarkt und zur Verbraucherstimmung an./la/jkr/zb
ISIN EU0009652759
AXC0117 2019-10-29/10:27