Obwohl Verbraucher in Deutschland wegen der niedrigen Zinsen Aktien für die bessere Anlageform halten, legen sie einer Umfrage zufolge ihr Geld weiter lieber zur Seite. "Der Wunsch, jederzeit auf das Ersparte zugreifen zu können, ist auch in diesem Jahr offenbar höher als der Wunsch nach Rendite", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Dienstag in Berlin. Der Verband hatte anlässlich des Weltspartags rund 8500 Menschen unter anderem nach ihrer finanziellen Zufriedenheit und ihrem Anlageverhalten befragt.
Nahezu die Hälfte gab demnach an, aufgrund der niedrigen Zinsen in andere Anlageprodukte investieren zu wollen, oder dies bereits getan zu haben. Doch die Spareinlagen bei den Sparkassen in Deutschland seien in den ersten acht Monaten dieses Jahres lediglich um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, sagte Schleweis. Die Summe der sogenannten täglich fälligen Gelder, also das Geld, das auf privaten Girokonten zur täglichen Verfügung steht, sei im selben Zeitraum sogar um 6,1 Prozent gestiegen.
480 Milliarden Euro würden bei den Sparkassen auf diese Weise verwaltet - Geld, das der Inflation ausgesetzt ist und auf das es kaum Zinsen gibt. Schleweis erklärte die anhaltende Sparfreude vor allem mit einer weiterhin geringen Risikobereitschaft der Verbraucher hierzulande sowie damit, dass der Einstieg in den Aktienhandel gewisse Kenntnisse voraussetzte, die manche abschreckten.
Dennoch sind Aktien und Wertpapiere als alternative Anlagemöglichkeiten der Umfrage zufolge inzwischen beliebter als Immobilien. 42 Prozent hielten Aktien für die geeignetste Anlageform, nur 29 Prozent den Kauf von Wohneigentum./maa/DP/fba
AXC0186 2019-10-29/13:12