Deutschland und sieben weitere Länder haben angesichts der prekären Lage in Venezuela zusätzliche finanzielle Unterstützung für Geflüchtete aus dem südamerikanischen Land bereitgestellt. Insgesamt sagten die Staaten sowie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria weitere 120 Millionen Euro zu. Das sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Dienstag nach einer Venezuela-Konferenz der EU und des UNHCR. Zu den größten Gebern gehören demnach Spanien und Großbritannien.
Für die Versorgung der rund 4,5 Millionen aus dem Land geflohenen Menschen fehlt jede Menge Geld. Ein Spendenaufruf der UN-Organisationen für dieses Jahr in Höhe von 737 Millionen Dollar (663 Mio Euro) war zuletzt nur knapp zur Hälfte gedeckt.
"Es ist nicht nur eine moralische Pflicht", sagte Mogherini am Dienstag. Ohne finanzielle Hilfe könnte demnach die gesamte Region instabil werden, mit massiven Auswirkungen auf Politik und Sicherheit in der Region. Aber auch Europa sei eng mit dem südamerikanischen Kontinent verbunden, etwa durch wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Hätte Europa auf die Flüchtlingskrise in Syrien früher mit finanziellen Mitteln reagiert, hätte man nicht nur Leben, sondern auch Geld gespart, so Mogherini.
Das ölreiche südamerikanische Land Venezuela steckt in einer schweren Krise. Ein Machtkampf um die Führung des Landes, Korruption und Misswirtschaft haben die Wirtschaft zusammenbrechen lassen. Auch in Europa ist die Zahl der Flüchtlinge aus Venezuela stark angestiegen. Alleine in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres stellten mehr als 21 000 Venezolaner einen Asylantrag in der EU, rund 3500 pro Monat. Im Januar 2015 waren es noch 25 Menschen./sax/DP/men
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