In der kriselnden Autozulieferbranche soll ein
neuer japanischer Großkonzern entstehen. Der Autobauer Honda
Die Aktienkurse der an der Tokioter Börse notierten Honda-Beteiligungen zogen nach Bekanntwerden der Fusionspläne kräftig an. Die Papiere von Honda und Hitachi dagegen reagierten kaum und waren kurz vor Handelsschluss weitgehend unverändert.
Mitten im Umbruch zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren
denken immer mehr Autohersteller und Zulieferer über Allianzen nach,
um ihre Kompetenzen zu bündeln und Synergien zu schaffen. Erst am
Montagabend waren Gespräche zwischen dem französischen Autobauer PSA
Die unklare künftige Nachfrage nach klassischen Verbrennungsmotoren und die Unsicherheit darüber, welche Technologien und Geschäftsmodelle künftig gefragt sein werden, zwingt Hersteller und Zulieferer dazu, sich nach Partnern umzuschauen, mit denen sie effizient zusammenarbeiten können.
Wie Honda und Hitachi mitteilten, sehe sich die Autoindustrie mit großen Umwälzungen konfrontiert, die es nur einmal im Jahrhundert gebe. Der Druck, Umweltschäden durch Schadstoffausstoß zu verringern sei ebenso vorhanden wie die Notwendigkeit, die Zahl der Unfälle zu reduzieren und den Komfort in den Fahrzeugen zu erhöhen. Hinzu komme der steigende Wettbewerb in den Feldern Elektromobilität, autonomes Fahren und Connected Car, hieß es weiter.
Die am Mittwoch verkündete Deal soll in mehreren Schritten über die Bühne gehen. Zunächst werde Honda ein Angebot zum Erwerb aller Anteile von Nissin Kogyo, Keihin und Showa vorlegen. Honda hält nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit 41 Prozent an Keihin, 35 Prozent an Nissin Kogyo und 34 Prozent an Showa.
Im Anschluss sollen alle drei Unternehmen jeweils zu vollständigen Honda-Tochtergesellschaft gemacht werden. Danach sollen die drei Zulieferer dann mit Hitachi Automotive Systems fusionieren, wodurch der neue Großkonzern entstehen soll. Ein Zeitplan für die einzelnen Schritte sei jedoch noch nicht festgelegt, wie Honda und Hitachi verlautbaren ließen.
Der angepeilte Zusammenschluss würde einen Autozulieferer mit einem
Umsatz von rund 16,5 Milliarden Dollar (14,9 Milliarden Euro)
entstehen lassen. Sollte die Fusion reibungslos über die Bühne
gehen, könnten die Japaner den Abstand zu den größten Anbietern der
Welt verringern. Die Branche wird unter anderem von den deutschen
Konzernen Bosch, Continental
Im laufenden Jahr mussten viele Hersteller und Zulieferer weltweit ihre Ausblicke zusammenstreichen, da sie unter der mauen Autokonjunktur leiden. Auch in Japan mussten sowohl Honda als auch Toyota ihre Gewinn- und Umsatzprognose kappen, da die Nachfrage in ihren größten Exportmärkten China und USA schwächer als erwartet ausfiel./eas/men/zb
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