Der Jenaer Software-Anbieter Intershop ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Verlust von 4,8 Millionen Euro, wie der Vorstand am Mittwoch in Jena mitteilte. Er fiel damit höher aus als in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres mit damals 3,9 Millionen Euro. Der Umsatz des Spezialisten für Programme, mit denen Unternehmen ihren Internethandel abwickeln können, sank um zwei Prozent auf 23,4 Millionen Euro.
Vorstandschef Jochen Wiechen sagte, die Umstellung des Geschäftsmodells dauere länger als erwartet. "Es geht zwar von Quartal zu Quartal besser, aber nicht so schnell, wie wir dachten. Restrukturierungen seien geplant an den Intershop-Standorten. Etwa 20 Arbeitsplätze müssten wegfallen. Derzeit hat das Software-Unternehmen noch knapp 340 Angestellte.
Wiechen kündigte für 2020 die Rückkehr des börsennotierten Unternehmens in die schwarzen Zahlen an. In diesem Jahr werde das nicht geschafft. Erwartet werde ein negatives Betriebsergebnis im mittleren einstelligen Millionenbereich. Angepeilt werde im kommenden Jahr ein moderates Umsatzwachstum.
Intershop bietet Kunden an, die Programme über Cloudlösungen zu
nutzen anstatt einmalig Softwarelizenzen zu kaufen. Die Software
wird quasi gemietet. In diesem Bereich gehört der Software-Konzern
SAP
Intershop hatte sich in den vergangenen Monaten Geld von der Börse über Kapitalerhöhungen besorgt. Das Eigenkapital beläuft sich nach Unternehmensangaben auf 17,5 Millionen Euro./ro/DP/nas
ISIN DE0007164600 DE000A0EPUH1
AXC0241 2019-10-30/14:31