Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern Qiagen
Die Ende Juli nach unten geschraubte Umsatzprognose kassierte das Unternehmen zugleich ein weiteres Mal. So erwartet das Unternehmen das Umsatzwachstum im ganzen Jahr noch bei vier Prozent, Währungseffekte ausgeklammert. Zuvor standen fünf bis sechs Prozent auf dem Zettel, schon dieser Wert war reduziert.
Beim Gewinn pro Aktie engte Qiagen die Prognose ans obere Ende ein - statt 1,42 bis 1,44 US-Dollar pro Aktie erwartet das Unternehmen jetzt 1,43 bis 1,44 US-Dollar pro Aktie.
Qiagen hatte vor gut drei Wochen wiederholt auf seine Probleme im China-Geschäft hingewiesen. Eine Partnerschaft war dort bereits aufgekündigt worden. Zu den Schwierigkeiten kam jüngst der überraschende Rücktritt von Konzernchef Peer Schatz hinzu. Er werde weiter als Berater des Aufsichtsrats zur Verfügung stehen, hieß es. Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Thierry Bernard, derzeit verantwortlich für die Molekulardiagnostik, den Konzern übergangsweise leiten. Die Aktie war nach der Umsatzwarnung für das dritte Quartal und der Mitteilung über die Personalie um mehr als ein Fünftel eingebrochen. Aufs Jahr gesehen hat sie damit mehr als 12 Prozent an Wert verloren.
Um Ressourcen freizusetzen und Kosten zu sparen, will sich der Konzern neu aufstellen. So will Qiagen die Fertigung von einer globalen auf eine regionale Struktur umstellen und die Aufgabenbereiche der Qiagen Business Services Centers in Wroclaw (Polen) und Manila (Philippinen) ausbauen. Auch soll die DNA-Sequenzierungstechnologie (Next Generation Sequencing, kurz NGS) neu ausgerichtet werden. Der Restrukturierungsaufwand für all diese Maßnahmen sollte etwa 260 bis 265 Millionen Dollar vor Steuern betragen und im dritten Quartal verbucht werden, wie es zuletzt hieß. Dabei war auch von einem Stellenabbau die Rede. Über eine mögliche Höhe wurden zu dem Zeitpunkt allerdings keine Angaben gemacht./kro/fba
ISIN NL0012169213
AXC0362 2019-10-30/21:41