Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAYER - Der Streit um Glyphosat wird für den Bayer-Konzern zum immer größeren Risiko: Bis Mitte Oktober haben etwa 42.700 Menschen in den USA gegen seine Tochterfirma Monsanto geklagt, den Entwickler des Unkrautbekämpfungsmittels. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Juli, als Bayer noch 18.000 Klagen zählte. Baumann führt die neuerliche Klagewelle darauf zurück, dass US-Kanzleien alleine von Juli bis September "mehr als 50 Millionen US-Dollar" für Fernsehwerbung ausgegeben hätten. "Das ist etwa doppelt so viel wie in der gesamten ersten Hälfte dieses Jahres." Bayer ist hin- und hergerissen: Auf der einen Seite wolle man sich "entschieden verteidigen", bezeichnet Glyphosat weiter als sicher. Auf der anderen Seite winkt die Chance, den Rechtsstreit ein für allemal aus der Welt zu schaffen - mit Vergleichszahlungen, die angesichts der vielen Kläger insgesamt in die Milliarden gehen dürften. (SZ S. 26/Handelsblatt S. 4)
PEUGEOT - In der Autoindustrie bahnt sich ein neuer Megadeal an. Der französische Fahrzeughersteller PSA (Peugeot, Citroën, DS, Opel) und der italienisch-amerikanische Rivale Fiat Chrysler (FCA) wollen ihre Geschäfte fusionieren. Beide Unternehmen bestätigten Verhandlungen über einen Zusammenschluss. "Diese zielen darauf ab, einen der weltweit führenden Automobilkonzerne zu schaffen", heißt es übereinstimmend in den Erklärungen der beiden Konzerne. Leiten dürfte den zusammengeschlossenen Konzern PSA-Chef Carlos Tavares. "Das wird übel für uns", heißt es in Rüsselsheimer Konzernkreisen. Die Sorge in Hessen ist groß, es könnte abermals eine Krise anstehen, irgendwo müssten die hinzukommenden Doppelstrukturen schließlich abgebaut werden. Eine Fusion von PSA und FCA wäre ein "Super-GAU" für Opel, glaubt auch Experte Ferdinand Dudenhöffer: "Der Jobabbau bei Opel ginge unvermindert weiter." (Handelsblatt S. 14/Börsen-Zeitung S. 9/Welt S. 12)
MIELE - Ein Jahr lang hat der Hausgerätehersteller Miele mit Fachleuten von der Beratungsgesellschaft McKinsey an einem Sparprogramm gefeilt, das den Konzern fit für die Zukunft machen soll. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Sie bedeuten für das Unternehmen eine Zäsur. Miele will Stellen streichen und gibt sich eine neue, straffere Konzernstruktur, wodurch die Kosten um 190 Millionen Euro im Jahr sinken sollen. Bis 2021 sollen etwa 1.070 Stellen abgebaut werden. (FAZ S. 22)
UNIPER - Das Kohlekraftwerk Datteln 4 soll wohl doch ans Netz. 1,5 Milliarden Euro hat Uniper in das Kraftwerk investiert. Wegen des Kohleausstiegs stand die Nutzung in Frage. Nun scheint die Inbetriebnahme für Sommer 2020 geplant. (FAZ S. 16)
DEUTSCHE BANK - Kaum ein Geldhaus in Deutschland steht mehr unter Ertragsdruck als die Deutsche Bank. Das zeigen einmal mehr die neuesten Quartalszahlen des Instituts, die wenig erfreulich ausfielen. Kein Wunder also, dass die Bank nun sogar prüft, in welchem Umfang sie die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) auch ihren Kunden berechnen kann. "Wir erwägen über alle unsere Geschäftsbereiche hinweg, negative Zinsen an die Kunden weiterzugeben, wo es klug und vernünftig und auch rechtlich möglich ist", sagte Finanzvorstand James von Moltke der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Bank befinde sich dazu in Kundengesprächen, "speziell in unserer Unternehmensbank, aber auch in der Privatbank - mit dem Konzept, dass es ab einem bestimmten Niveau angemessen ist, negative Zinsen weiterzugeben". (SZ S. 25/Handelsblatt S. 26)
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October 31, 2019 01:14 ET (05:14 GMT)
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