Nach der Absage Chiles für die nächste Weltklimakonferenz im Dezember hat die spanische Regierung Madrid als Austragungsort angeboten. Ministerpräsident Pedro Sánchez habe dem chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera seine Kooperation zugesagt, und dies beinhalte auch, die COP25 genannte, zweiwöchige Konferenz gegebenenfalls in Spaniens Hauptstadt abzuhalten, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Das Bundesumweltministerium begrüßte dies: Man freue sich sehr über das Angebot, sagte ein Sprecher. "In Bonn wäre das so kurzfristig logistisch nicht möglich gewesen."
Jetzt sei es wichtig, die formal notwendigen Entscheidungen in den zuständigen Gremien der Klimakonvention zu treffen, sagte der Sprecher weiter. Der amtierende Präsident Michal Kurtyka, der die vorige Klimakonferenz im polnischen Kattowitz (Katowice) geleitet hatte, schrieb auf Twitter, er habe eine Dringlichkeitssitzung des Vorstands einberufen, um über eine Lösung zu sprechen, die ermögliche, dass die Konferenz wie geplant im Dezember stattfinde.
Chile hatte wegen der Proteste, die das Land derzeit erschüttern, die Ausrichtung abgesagt. Die Weltklimakonferenz gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Vereinten Nationen und ist mit mehreren Zehntausend Besuchern und Abgesandten mit erheblichem organisatorischen Aufwand verbunden. Der Gipfel sollte vom 2. bis 13. Dezember in Santiago de Chile stattfinden.
Zuvor hatte sich bereits Nordrhein-Westfalen mit seinem UN-Standort Bonn bereiterklärt einzuspringen. Das Klimasekretariat der Vereinten Nationen hat seinen Sitz in Bonn. Eigentlich wechseln die Weltregionen sich mit der Konferenz ab. 2017 hatte der Inselstaat Fidschi den Vorsitz, Bonn half aber als Gastgeber aus./cfn/DP/fba
AXC0315 2019-10-31/18:04