Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex rutscht noch tiefer in Minusbereich
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Oktober weiter eingetrübt. Der Indikator (PMI) fiel auf 43,2 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im September stand der Index noch bei 47,1 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 48,5 Punkte erwartet.
US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal
Die Arbeitskosten in den USA sind im dritten Quartal 2019 wie erwartet gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sie sich um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Volkswirte hatten genau diese Entwicklung prognostiziert. Im zweiten Quartal war ein Plus von 0,6 Prozent ermittelt worden.
US-Verbraucher steigern Ausgaben im September leicht
Die US-Haushalte haben ihre Ausgaben im September leicht erhöht, was darauf hindeutet, dass sich die Verbraucher weiterhin auf einem stabilen, wenn auch vorsichtigeren Weg, in das vierte Quartal befinden. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem solchen Plus gerechnet. Für August wurde ein revidiertes Plus von 0,1 Prozent (vorläufig: plus 0,1 Prozent) genannt.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 26. Oktober zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 5.000 auf 218.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 215.000 vorhergesagt.
US-Repräsentantenhaus segnet Untersuchung zur Amtsenthebung ab
Das US-Repräsentantenhaus hat die laufende Untersuchung zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump nachträglich mit einem Votum formell abgesegnet. Die von den Demokraten eingebrachte Resolution wurde von der Kongresskammer mit 232 gegen 196 Stimmen verabschiedet. Die Demokraten sind im Repräsentantenhaus in der Mehrheit.
Eilantrag von EZB-Kritikern gegen neue Anleihekäufe der EZB erfolglos
Kritiker der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind vor dem Bundesverfassungsgericht mit einem Eilantrag gegen die Wiederaufnahme des milliardenschweren Anleihekaufprogramms der EZB gescheitert. Das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe verwarf den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung als unzulässig. Die Antragsteller wollten erreichen, dass sich die Bundesbank nicht an den Anleihekäufen beteiligt.
EZB/Bindseil rechnet mit Fine-tuning der EZB-Strategie
Der scheidende Chef der EZB-Marktoperationsabteilung, Ulrich Bindseil, rechnet nicht mit einer grundsätzlichen Diskussion der geldpolitischen Strategie bei der Europäischen Zentralbank (EZB). "Es wird ein Fine-Tuning der Strategie geben, da kommt schon etwas", sagte Bindseil beim ersten geldpolitischen Forum der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). Bindseil sagte, er sehe derzeit keinen Bedarf nach einer weiteren Lockerung. "Die Geldpolitik ist jetzt etwas auf Autopilot", sagte er.
Frankfurter Ökonom Wieland verteidigt EZB-Inflationsziel von knapp 2%
Der Frankfurter Ökonom Volker Wieland hat das seit 2003 geltende Inflationsziel von "unter, aber nahe 2 Prozent" gegen die Kritik verteidigt, lediglich das Vehikel der milliardenschweren Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) zu sein. "Das war keine fatale Entscheidung, das war eine sehr kluge Entscheidung", sagte Wieland beim ersten geldpolitischen Forum der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA).
Vanguard: Weltwirtschaft kommt gerade noch an Rezession vorbei
Der ETF-Konzern Vanguard warnt vor steigenden Rezessionsgefahren. Die wichtigen Volkswirtschaften der Welt würden auch im kommenden Jahr deutlich unter ihrem Wachstumstrend bleiben, sagte Alexis Gray, Anlagestrategin des Vermögensverwalters, jetzt anlässlich eines Ausblicks auf 2020. Zu einer echten Rezession dürfte es aber nicht kommen.
Ukraine: Dänemarks Zustimmung für Nord Stream 2 "schwächt Europa"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Zustimmung Dänemarks zum umstrittenen Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf kritisiert. Die Baugenehmigung für ein Teilstück der Gas-Pipeline in der Ostsee "stärkt Russland und schwächt Europa", sagte Selenskyj bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew. Bei der Pipeline gehe es nicht nur um Energiesicherheit, sondern auch um "geopolitische" Fragen.
Grüne fordern wegen Nord Stream 2 Zusicherung an die Ukraine
Die Grünen im Bundestag haben angesichts der Baugenehmigung für die Gaspipeline Nord Stream 2 eine schnelle Einigung mit der Ukraine gefordert. Die Bundesregierung habe sich stets für eine Transportgarantie für das Land stark gemacht, erklärten der Außenpolitiker Jürgen Trittin und die energiepolitische Fraktionssprecherin Julia Verlinden in Berlin. "Sie muss jetzt liefern. Die Anschlussverträge mit der Ukraine über die Durchleitung russischen Gases müssen endlich abgeschlossen werden."
IW: Koalition muss nach Steuerschätzung Prioritäten setzen
Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat die Bundesregierung angesichts geringerer Wachstumserwartungen für die Steuereinnahmen zu einer Schwerpunktsetzung aufgefordert. "Die Bundesregierung muss Prioritäten setzen und die richtigen Weichen für die Zukunft stellen", verlangte IW-Ökonom Martin Beznoska. Die Regierung solle "unnötig teure Projekte beerdigen und stattdessen Steuerentlastungen und Investitionen in den Fokus nehmen".
Klimaklage von Greenpeace abgewiesen - Berufung zugelassen
Die Klimaklage der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die Bundesregierung ist gescheitert. Die Beschwerde der Aktivisten und dreier Familien von Bio-Landwirten wegen der Verletzung der Klimaziele 2020 wurde abgewiesen, wie das Berliner Verwaltungsgericht mitteilte. "Die Klage ist unzulässig, den Klägern fehlt es an der Klagebefugnis", begründete Pressesprecher Stephan Groscurth im Gespräch mit Dow Jones Newswires die Entscheidung. Die Berufung wurde wegen grundsätzlicher Bedeutung aber zugelassen.
Banken berechneten Zinsen bei Sparverträgen offenbar falsch
Zahlreiche Kreditinstitute haben nach Angaben des Bundesfinanzministeriums offenbar fehlerhafte Zinsberechnungen bei langfristigen Prämiensparverträgen vorgenommen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat betroffene Institute deshalb zur Stellungnahme aufgefordert.
Madrid bietet sich als Gastgeber für UN-Klimakonferenz an
Madrid hat sich als neuer Gastgeber für die UN-Klimakonferenz im Dezember angeboten. Der chilenische Staatschef Sebastián Sebastián Piñera sagte, die spanische Regierung habe erklärt, die Konferenz zum ursprünglich geplanten Termin, 2. bis 13. Dezember, ausrichten zu können.
Iraks Präsident kündigt Reform des Wahlgesetzes und Neuwahlen an
Unter dem Druck der Proteste hat Iraks Präsident Barham Saleh vorgezogene Neuwahlen angekündigt, sobald eine Reform des Wahlgesetzes verabschiedet worden ist. Ein Entwurf für die Reform solle "kommende Woche" ins Parlament eingebracht werden, sagte Saleh in einer Fernsehansprache. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit Beginn der Proteste gegen die politische Führung, die seit Wochen den Irak erschüttern.
IS-Miliz bestätigt Tod von Anführer al-Bagdadi
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu Bakr al-Bagdadi bestätigt. Zum neuen Anführer sei Abi Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi ernannt worden, teilte die IS-Miliz in einer Audiobotschaft mit. US-Präsident Donald Trump hatte die Tötung al-Bagdadis bei einem US-Einsatz in Nordsyrien am Sonntag verkündet; auch der damals vorgesehene Nachfolger al-Bagadis wurde nach seinen Angaben getötet.
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October 31, 2019 14:00 ET (18:00 GMT)
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