Mainz (ots) - Über den früheren Arbeitsminister Norbert Blüm und seinen Satz "Die Rente ist sicher" wird gerne gelästert. Zu Unrecht. Der Satz ist nicht falsch, wenn auch interpretationsbedürftig. Die Rente als Institution ist garantiert, dafür steht letztlich der Staat mit seinem Steuertopf gerade. Diese Garantie ist keine Kleinigkeit. Genauso unbestritten ist allerdings, dass dennoch vielen Menschen Altersarmut droht. Denn die Höhe der Rente hängt entscheidend von der Erwerbsbiografie der Betroffenen ab. Generell ist jüngeren Generationen dringend zu raten, sich, soweit möglich, beizeiten Gedanken über finanzielle Vorsorge zu machen. Diese Erkenntnis ist deshalb nicht banal, weil es immer mal wieder Zeitgeistströmungen gibt, die solche Gedanken als uncool abtun - derlei rächt sich in aller Regel. Nun also das Thema Grundrente. Bei ihr geht es, genau wie bei der Grundsicherung, um eine Art Mindestsockel von Alterseinkünften. Hauptstreitpunkt zwischen SPD und Union scheint dabei die Frage zu sein, ob und wie die "tatsächliche Bedürftigkeit" potenzieller Grundrentenempfänger geprüft werden solle. Nun ist "Bedürftigkeit" ein hässliches Wort, dennoch ist der Streit äußerst seltsam. Wie sollte man dem Steuerzahler, der letztlich für alles gerade steht, erklären, dass etwa Kapitalertrags- oder Vermietungseinkünfte derer, die Grundrente möchten, nicht exakt geprüft oder bei der Bedürftigkeitsfrage nicht berücksichtigt werden? Geht es in Wahrheit um Ideologie? Das Grundrententhema droht zum Symbolthema zu werden. Es könnte sein, die SPD sagt: "Wir bekommen bei diesem Thema exakt das, was wir fordern, oder die GroKo platzt." Damit wäre niemandem geholfen.
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