Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
Siemens Healthineers setzt künftig auf das bereinigte Ergebnis je Aktie als relevante Gewinnkennziffer. So geht das Management für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2019/20 (per 30. September) von einem Anstieg von 6 bis 12 Prozent aus, wie das Unternehmen am Montag in Erlangen mitteilte. In den darauf folgenden zwei Geschäftsjahren soll das Gewinnplus je rund 10 Prozent betragen. Im Vorjahr hatte Siemens Healthineers das bereinigte Ergebnis je Aktie um 14 Prozent auf 1,70 Euro gesteigert. Beim Umsatz geht Healthineers von einem mittelfristigen vergleichbaren Wachstum von mehr als 5 Prozent aus.
Die Aktie startete am Montag mit einem Kurssprung von mehr als fünf Prozent in den Handel. Positiv kam laut Händlern die gute organische Umsatzentwicklung an, als eher negativ wurden etwas unterschrittene Prognosen für die Profitabilität angesehen. Analystin Veronika Dubajova von Goldman Sachs sprach denn auch in der Summe von einem erwartungsgemäßen Ergebnis.
Im vergangenen Geschäftsjahr legte Healthineers deutlich zu und profitierte von einem starken Schlussquartal. Der Nettogewinn stieg um knapp ein Viertel auf rund 1,6 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 8 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis betrug das Wachstum 5,8 Prozent. Aktionäre sollen an dem Gewinnanstieg teilhaben und eine höhere Dividende erhalten. Sie soll um 14 Prozent auf 0,80 Euro je Aktie steigen.
Während Healthineers bei der Bildgebung und dem noch vergleichsweise kleinen Segment Advanced Therapies zulegen konnte, sanken die Ergebnisse der Labordiagnostik weiter. Healthineers leidet bei seinem mit großen Hoffnungen versehenen Atellica-System unter hohen Anlaufkosten und längeren Installationszeiten. Das Management hatte daher bereits zum dritten Quartal das Auslieferungsziel erheblich gesenkt.
Siemens Healthineers setzt große Hoffnungen in das Atellica-System, das die lange Zeit schwächelnde Labordiagnostik wieder nach vorne bringen soll. Bei der Profitabilität hinkt der Bereich jedoch weiter erheblich hinterher. Das geplante Ziel, eine bereinigte operative Marge im mittleren Zehner-Prozent-Bereich zu erreichen, wurde daher um zwei Jahre auf 2024 verschoben. Im vergangenen Geschäftsjahr sank diese Kennziffer um 2,8 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent. Vorstandschef Bernd Montag erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Rückgang. Eine Verbesserung sieht er erst in den Folgejahren. Er bezeichnete das Geschäft dennoch weiter als einen "entscheidenden Wachstumstreiber" für die Zukunft./nas/stk/jha/
ISIN DE0007236101 DE000SHL1006
AXC0090 2019-11-04/09:11