BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Energiebranche und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) appellieren vor dem Autogipfel im Kanzleramt an die Politik, zügig Rahmenbedingungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos zu schaffen.
Am Montagabend wollen sich Vertreter der Bundesregierung, der Bundesländer und der Automobilindustrie bei Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt treffen, um über den Ausbau der E-Mobilität in Deutschland zu beraten. Dort wollen die Vertreter auch einen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos beschließen.
In diesem Plan würden viele gute Ansätze und Empfehlungen der Branche zur Verbesserung der Rahmenbedingungen aufgegriffen, erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Allerdings müsse die Bundesregierung ihre Anstrengungen verstärken und Tempo machen. Das Miet- und Wohnungseigentumsrecht müsse endlich angepasst werden, damit der Einbau privater Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern erleichtert wird.
"Wichtig ist aber auch die Erkenntnis, dass der Zubau an Ladesäulen mit dem tatsächlichen Bedarf der Kunden und mit dem technologischen Fortschritt im Einklang stehen muss. Nur so kann der Betrieb wirtschaftlich werden", mahnte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) betonte, dass Elektromobilität zu einer neuen emissionsarmen Energiewelt gehöre, die auf die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sei. "Die Elektromobilität kann daher nur erfolgreich sein, wenn sie die Bedürfnisse des Kunden in den Fokus nimmt", so VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche.
Merkel hat am Sonntag bekräftigt, dass die Bundesregierung die Schaffung von einer Million Ladepunkte bis zum Jahr 2030 anstrebt. Die Industrie werde sich an dem Ausbau beteiligen, so Merkel.
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November 04, 2019 05:08 ET (10:08 GMT)
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