Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP im Oktober etwas ausgeweitet, was vor allem auf das Konto von Kreditverbriefungen ging. Nach Mitteilung der EZB nahmen die Anleihebestände insgesamt um 1,181 (September: plus 0,003) Milliarden Euro auf 2.545,702 Milliarden Euro zu, wobei Papiere über 32,807 (15,268) Milliarden Euro fällig wurden.
Die EZB war bis Ende Oktober bestrebt, die Anleihebestände möglichst konstant zu halten. Seit Beginn des Novembers will sie diese Bestände wieder um 20 Milliarden Euro pro Monat vergrößern. Unabhängig davon will die EZB jedoch unnötige Marktverwerfungen vermeiden. Deshalb haben die an dem Programm teilnehmenden Zentralbanken des Euroraums bis zu ein Jahr Zeit, die Erträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen.
Die Bestände an öffentlichen Anleihen verringerten sich im Oktober um 0,698 (plus 0,602) Milliarden auf 2.082,803 Milliarden Euro. Die Bestände an Unternehmensanleihen erhöhten sich um 0,159 (minus 0,160) Milliarden Euro auf 176,937 Milliarden und die an Covered Bonds um 0,559 (minus 0,407) Milliarden Euro auf 260,196 Milliarden Euro. Die ABS-Bestände nahmen um 1,160 (minus 0,032) Milliarden auf 25,765 Milliarden Euro zu.
Nach Angaben der EZB werden in den nächsten zwölf Monaten im Rahmen des APP angekaufte Papiere für 245,119 (243,748) Milliarden Euro fällig, darunter Staatsanleihen für 193,476(197,323) Milliarden Euro. Im Oktober wurden öffentliche Anleihen für 29,024 (10,382) Milliarden Euro, Covered Bonds für 1,590 (3,242) Milliarden Euro, ABS für 0,565 (0,547) Milliarden Euro und Unternehmensanleihen für 1,629 (1,097) Milliarden Euro fällig.
Die Bestände der Deutschen Bundesbank an im Rahmen des APP erworbenen Bundesanleihen lagen Ende Oktober bei 520,772 (518,108) Milliarden Euro, ihre durchschnittliche Restlaufzeit betrug 6,36 (6,31) Jahre. Die Bundesbank hielt damit 26,8 (26,7) Prozent der im Rahmen des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) gekauften öffentlichen Anleihen.
Die Anteile der einzelnen Länder am PSPP-Portfolio sollen sich zumindest längerfristig am Anteil des Landes am eingezahlten Kapital der Europäischen Zentralbank (EZB) orientieren. Deutschlands Anteil beträgt 26,4 Prozent, Frankreichs 20,4 Prozent, Italiens 17,0 Prozent und Spaniens 12,0 Prozent.
Frankreichs tatsächlicher PSPP-Anteil betrug im Oktober 21,6 (21,7) Prozent, Italiens 18,7 (18,8) Prozent und Spaniens 13,2 (13,2) Prozent. Zusammen mit dem Ankauf von Anleihen supranationaler Organisationen diente der erhöhte Ankauf dieser Papiere dazu, den Mangel an Staatsanleihen kleinerer Staaten und solcher Länder auszugleichen, die sich nicht am APP beteiligen dürfen.
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November 04, 2019 10:19 ET (15:19 GMT)
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