Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober deutlicher aufgehellt als zunächst gedacht. Der vom Institut Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg um 0,5 Punkte auf 50,6 Zähler, wie Markit am Mittwoch in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Erhebung war noch ein Wert von 50,2 Punkten ermittelt worden. Da der Indikator weiter nur knapp über der Wachstumsmarke von 50 Punkten liegt, sprach Markit von einer wirtschaftlichen Aktivität nahe Stagnation.
Nach wie vor ist die Lage in der Industrie wesentlich schlechter als im Dienstleistungssektor. Dies gilt für alle große Volkswirtschaften im Euroraum, wobei die Schere in Frankreich nicht ganz so weit geöffnet ist. Ökonomen argumentieren, dass die exportorientierte Industrie durch die schwache Weltwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, die binnenorientierten Dienstleister aber von der überwiegend robusten Lage auf den Arbeitsmärkten und der heimischen Konsumnachfrage profitierten.
"In der Eurozone herrschte auch im Oktober weitgehend Stagnation", resümierte Markit Chefökonom Chris Williamson. Erschwerend komme hinzu, dass das geringe Wachstum einzig aus der Abarbeitung der Auftragsbestände resultiere. Es dominierten nach wie vor geopolitische Themen wie Handelsstreitigkeiten und der Brexit.
^Region/Index Oktober Prognose Erstschätzung Vormonat
EURORAUM
Gesamt 50,6 50,2 50,2 50,1
Verarb. Gew. 45,9 45,7 45,7 45,7
Dienste 52,2 51,8 51,8 51,6
DEUTSCHLAND
Verarb. Gew. 42,1 41,9 41,9 41,7
Dienste 51,6 51,2 51,2 51,4
FRANKREICH
Verarb. Gew. 50,7 50,5 50,5 50,1
Dienste 52,9 52,9 52,9 51,1
Italien
Verarb. Gew. 47,7 47,7 --- 47,8
Dienste 52,2 51,0 --- 51,4
Spanien
Verarb. Gew. 46,8 47,5 --- 47,7
Dienste 52,7 52,8 --- 53,3°
(Angaben in Punkten)
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AXC0177 2019-11-06/11:26