FRANKFURT (Dow Jones)--Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr kippt wegen Problemen bei seiner im Bereich Holzverarbeitung tätigen Tochter Homag sowie Wertberichtigungen in einem laufenden Rechtsstreit seine Prognose zum EBIT nach Sondereffekten sowie zum Konzerngewinn.
Das Unternehmen plant nun mit einer EBIT-Marge nach Sondereffekten von 4,4 bis 4,9 Prozent statt 5,5 bis 6,0 Prozent. Nach Steuern wird Dürr voraussichtlich noch 115 bis 130 Millionen Euro verdienen statt 145 bis 160 Millionen.
Die Probleme der Division Woodworking Machinery and Systems (Homag Group) aufgrund des schwächeren Geschäfts mit der Möbelindustrie hatten Dürr bereits Mitte des Jahres zu einer Gewinnwarnung gezwungen.
Bei Homag stehen nun weitere harte Einschnitte an. So wird die Produktion am Standort Hemmoor Ende 2020 stillgelegt. Zudem werden bis 2020 rund 350 von deutschlandweit 4.100 Stellen entfallen. Damit trage der Konzern den strukturellen Überkapazitäten im Inland und dem Ausbau von Kapazitäten in den Wachstumsmärkten Rechnung, hieß es.
In den Vorjahren habe Homag die inländischen Kapazitäten dank außerordentlich hoher Nachfrage aus der Möbelindustrie noch voll auslasten können. Inzwischen sei die Nachfrage gering, dies werde sich 2020 nicht ändern. Aktuell entfallen 63 Prozent der Belegschaft auf Deutschland, während Homag 80 Prozent des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet.
Die Maßnahmen kosten rund 40 Millionen Euro. Rund 37 Millionen fallen noch 2019 an. Sie sollen spätestens ab 2021 jährliche Einsparungen von 15 Millionen Euro bringen.
Zu dem genannten Sonderaufwand kommen 2019 weitere 6 Millionen Euro für eine außerordentliche Wertberichtigung im Zusammenhang mit einem laufenden Rechtsstreit hinzu.
Die Prognose für die EBIT-Marge vor Sondereffekten 2019 bleibt mit 6,0 bis 6,5 Prozent unverändert. Auch die Vorhersagen zu Auftragseingang (3,8 bis 4,1 Milliarden Euro) und Umsatz (3,9 bis 4,1 Milliarden Euro) haben Bestand. Das Geschäft mit der Automobilindustrie verlaufe anhaltend stabil und weiterhin im Rahmen der Erwartungen.
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November 06, 2019 11:08 ET (16:08 GMT)
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