Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HELABA - Sparkassenpräsident Helmut Schleweis macht sich für eine umfassende Konsolidierung des öffentlich-rechtlichen Finanzsektors stark. Ein Zusammenschluss der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und des Fondsanbieters Deka soll dabei nur der erste Schritt sein. "Durch eine Fusion von Helaba und Deka würde ein Nukleus für ein Zentralinstitut entstehen", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). "Die Bereitschaft und die Möglichkeit, weitere Banken aufzunehmen, sind da", versicherte er. "Das ist erst der Anfang." Vor einem Jahr hatte Schleweis angeregt, alle öffentlich-rechtlichen Spitzeninstitute zu einer Art Super-Landesbank zu verschmelzen, die er Sparkassenzentralinstitut nennt. Bei den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gebe es aktuell jedoch keine Bereitschaft, die BayernLB beziehungsweise die LBBW in ein Zentralinstitut einzubringen, räumte Schleweis ein. Er will sich deshalb zunächst auf die Deka und die Helaba konzentrieren, die ganz beziehungsweise mehrheitlich in Sparkassenhand sind. Offiziell sollen beide Institute nur eine "vertiefte Zusammenarbeit" prüfen. Aber Schleweis machte deutlich, dass er mit einem Zusammenschluss rechnet. (Handelsblatt S. 34)
ALLIANZ - Deutschlands größter Versicherer Allianz will auch in der Autoversicherung wieder die Nummer eins werden. Hier hat seit acht Jahren der Rivale HUK-Coburg die Nase vorn und liegt mit über 12 Millionen versicherten Fahrzeugen um mehr als drei Millionen vor der Allianz. Die Kampfansage machte Allianz-Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler im Gespräch mit der SZ. Es sei durchaus realistisch, der HUK-Coburg die Marktführerschaft wieder abzunehmen, sagte Röhler, der Chef der Allianz in Italien war, bevor er 2018 nach München wechselte. "So etwas geht natürlich", erklärte er. In Italien habe die Allianz die Generali überholt und sei schließlich die Nummer eins in der Direktversicherung und die Nummer zwei in Kfz insgesamt geworden. "Ich weiß, wie das funktioniert." (SZ S. 17)
DEUTSCHE BAHN - Vor der Sondersitzung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL vor einem lähmenden Führungschaos bei dem bundeseigenen Konzern gewarnt. "Die Bahn befindet sich in einem atemberaubend schlechten Zustand, so ein großes System gerät in den Stillstand, wenn im Vorstand keine Einigkeit herrscht", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer Claus Weselsky der Augsburger Allgemeinen. (Augsburger Allgemeine)
DEUTSCHE BAHN - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn wird auf seiner Sitzung am Donnerstag die geplante Gehaltserhöhung für den Vorstand des Schienenkonzerns ablehnen. Das erfuhr die Rheinische Post aus Kreisen des Bahnmanagements. Ursprünglich stand auf der Tagesordnung des Kontrollgremiums eine Anhebung der Vorstandsgehälter um 33 Prozent, was in der Summe insgesamt 1,5 Millionen Euro ausmachen würde. (Rheinische Post)
DEUTSCHE BAHN - Hohe Verluste im Gütergeschäft und neue Probleme mit den Zügen: Das Chaos bei der Deutschen Bahn dürfte nun auch personelle Konsequenzen haben. Dem ersten Vorstand droht das Aus, weitere Spitzenmanager könnten folgen. Bei einer Aufsichtsratssitzung erwartet man im Gremium vor allem eine harte Abrechnung mit dem bisherigen Güterverkehrs- und Finanzvorstand Alexander Doll. Auch die Zukunft von Fernverkehrsvorstand Berthold Huber hänge am seidenen Faden, heißt es. Teile des Gewerkschaftslagers fordern seine Ablösung. In Vorgesprächen von Aufsichtsräten und Gewerkschaften ging es bereits am Mittwoch auch um seine Zukunft. (SZ S. 19)
HUAWEI - De Debatte in der Bundesregierung über den Netzausrüster Huawei spitzt sich zu. Jetzt äußerte sich die Verteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer auf der Handelsblatt Cybersecurity-Tagung in Berlin skeptisch über eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen. "Für mich ist entscheidend: Können wir die Risiken anhand der Sicherheitsstandards ausschließen? Wenn das nicht geht, muss man, wie andere Länder auch, darüber nachdenken, Huawei auszuschließen", sagte sie im Interview mit dem Handelsblatt. Damit ging Kramp-Karrenbauer auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich bisher klar gegen einen Ausschluss ausgesprochen hatte. (Handelsblatt S. 6/FAZ S. 18)
HOME24 - Der designierte Vorstandsvorsitzende des Online-Möbelhändlers Home24, Marc Appelhoff, sagt ein weiteres Sterben großer Möbelhäuser in Deutschland voraus: "Inzwischen prägen Ikea, XXXLutz und Höffner den deutschen Markt mit großen Standorten. Es wird ein weiteres Möbelhaus-Sterben geben, weil es insgesamt zu viel Verkaufsfläche gibt, und der Kunde nicht mehr raus aus der Stadt fahren will", erklärte Appelhoff. Er sieht einen Trend zu kleineren Showrooms in den Innenstädten, wie der schwedische Möbelriese Ikea sie plant. Der Chef von Home24 erwartet aber ein Wachstum des Online-Möbelhandels. "Ich bin fest davon überzeugt, dass sich auch die Kunden in Deutschland von den Vorteilen des Online-Kaufes überzeugen lassen werden", sagte Appelhoff der WAZ. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
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November 07, 2019 00:22 ET (05:22 GMT)
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