Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE hat im dritten Quartal wegen rückläufiger TV-Werbeerlöse und hoher Investitionen deutlich weniger verdient. Dank des kräftigen Wachstums im Produktionsgeschäft und dem Commerce-Bereich mit seinen Online-Portalen und Shops legte der Konzernumsatz zu. Die Finanzziele wurden zwar bestätigt, aber unter Vorbehalt der Entwicklung des TV-Werbemarktes im wichtigen vierten Quartal gestellt.
Der Konzernumsatz legte im dritten Quartal um 4 Prozent auf 926 Millionen Euro zu, auch weil mittlerweile 56 Prozent aus dem Nicht-TV-Werbegeschäft stammen. Das Segment Entertainment, in dem Prosieben das lineare Fernsehen und digitale Unterhaltungsangebote bündelt, musste eine deutlich Einbuße um 4 Prozent auf 538 Millionen Euro hinnehmen. Hier schlug sich der Rückgang der TV-Werbeerlöse um 6 Prozent nieder.
Im Segment Commerce dagegen, das Portale wie Parship und Verivox sowie Online-Shops wie Amorelie und Flaconi umfasst, kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 222 Millionen Euro. Das Produktionsgeschäft verbuchte ein Plus von 22 Prozent auf 189 Millionen Euro.
Beim Gewinn ging es dagegen deutlich bergab. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), die zentrale Steuerungskennziffer des Konzerns, sank um ein Viertel auf 131 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 34 Millionen Euro übrig, 73 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 20 Cent.
Im Gesamtjahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem Anstieg des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer bereinigten EBITDA-Marge am unteren Ende der Spanne von 22 bis 25 Prozent nach 25,3 Prozent 2018. Das operative Ergebnis und der Konzerngewinn dürften wie angekündigt von Investitionen im Segment Entertainment belastet werden.
Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt der TV-Werbemarkt im vierten Quartal, in dem üblicherweise rund ein Drittel des Gesamtjahresumsatzes und annähernd 40 Prozent des bereinigten EBITDA erzielt werden. Sollte es nun zu einem Rückgang der TV-Werbeerlöse im hohen einstelligen Prozentbereich kommen, so könnte das bereinigte EBITDA auf bis zu rund 850 Millionen Euro sinken. 2018 hatte das Ergebnis bei 1,013 Milliarden Euro gelegen.
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November 07, 2019 01:50 ET (06:50 GMT)
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