Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion im September etwas schwächer als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im September etwas schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 4,3 (August: 3,9) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 0,3 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Deutsches BIP sinkt im dritten Quartal
Die Commerzbank hält es nach dem unerwartet deutlichen Rückgang der deutschen Produktion im September für noch wahrscheinlicher als bisher, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gesunken ist. Zwar sei die Produktion im dritten Quartal nur um 1,1 (zweites Quartal: 1,7) Prozent zurückgegangen, doch untermauerten die Zahlen die Erwartung, dass das reale BIP ebenfalls leicht geschrumpft ist, womit eine häufig verwendete Definition für eine Rezession erfüllt wäre, schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einem Kommentar.
VP Bank: Technische Rezession in Deutschland fast schon amtlich
Die liechtensteinische VP Bank hält im dritten Quartal einen zweiten Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Folge - also eine technische Rezession - für "fast schon amtlich". Chefvolkswirt Thomas Gitzel schreibt nach Veröffentlichung schwacher Zahlen zur Industrieproduktion für September mit Blick nach vorne: "Bleiben die Auftragseingänge in den kommenden Monaten mehrheitlich im Plus, bleibt es bei einer rechnerischen oder technischen Rezession."
Scholz will Sozialbürgerschaft neu definieren
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür stark gemacht, angesichts der bevorstehenden Veränderungen im Arbeitsleben neue Formen zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts zu entwickeln. "Ich glaube, dass wir sehr genau nachdenken müssen, was denn Sozialbürgerschaft für die Zukunft bedeutet", sagte Scholz bei einer Diskussionsveranstaltung im Finanzministerium in Berlin.
Kramp-Karrenbauer will Zwei-Prozent-Ziel der Nato 2031 erreichen
Deutschland will bis 2031 die Verteidigungsausgaben deutlich steigern und dann das Zwei-Prozent-Ziel der Nato einhalten. Das erklärte Bundesverteidigungsminister Annegret Kramp-Karrenbauer auf einer Veranstaltung in Berlin. "Die Bundesregierung, ich persönlich stehen zum Zwei-Prozent-Ziel und das bis 2031. Das ist ein langer Weg. Aber wir sind auf einem steten Pfad dorthin", sagte Kramp-Karrenbauer auf einer Veranstaltung zu Ehren von Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg.
US-Außenminister Pompeo zu Deutschlandbesuch eingetroffen
US-Außenminister Mike Pompeo ist zu einem zweitägigen Deutschlandbesuch eingetroffen. Das Flugzeug mit Pompeo an Bord landete in Nürnberg, wie mitreisende Journalisten berichteten. Am Donnerstag wird der Minister Symbole der deutschen Teilung und der Wende von 1989 besuchen. Gemeinsam mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wird Pompeo am späten Vormittag in Mödlareuth nördlich von Hof in Oberfranken erwartet.
Grüne drängen Bundesregierung zu mehr Druck auf China
Die Grünen drängen die Bundesregierung dazu, wegen der Auseinandersetzungen in Hongkong mehr Druck auf China auszuüben. Vor der Beratung eines entsprechenden Antrags am Donnerstag im Bundestag sagte der Grünen-Außenexperte Jürgen Trittin der Nachrichtenagentur AFP: "Es darf keinen schleichenden Abschied vom Prinzip 'Ein Land, zwei Systeme' geben." Das gelte "weder in die eine noch in die andere Richtung". Die Bundesregierung müsse sich nachdrücklich für eine gewaltfreie Lösung des Konflikts in Hongkong einsetzen.
Lambrecht schlägt Reise-Abgabe für Pauschalreisen vor
Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (SPD) will schnelle Konsequenzen aus der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook ziehen. "Aus dem Bankensystem kennen wir Lösungen, die auf einer Kombination von Versicherung und Fonds aufbauen. In einem solchen System würden sowohl Reiseveranstalter als auch Kunden in einen Fonds einzahlen, der im Insolvenzfall in Anspruch genommen werden kann", sagte Lambrecht der Bild-Zeitung.
Zypern kündigt Entzug von an Ausländer verkauften Staatsbürgerschaften an
Zypern hat erste Schritte unternommen, um missbräuchlich an Ausländer vergebene Staatsbürgerschaften zu widerrufen. Die Regierung werde den "Prozess des Entzugs" der sogenannten "goldenen Pässe" von 26 Personen einleiten, sagte der zyprische Innenminister Konstantinos Petrides, ohne Namen zu nennen. Vorangegangen waren Medienberichte, wonach Familienmitglieder und Verbündete von Kambodschas umstrittenem Regierungschef Hun Sen die Staatsbürgerschaft des EU-Landes mithilfe eines staatlichen Programms für ausländische Investoren erworben haben sollen.
Erdogan reist doch wie geplant kommende Woche nach Washington
Trotz bilateraler Spannungen will der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan kommende Woche zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington reisen. Die beiden Politiker hätten das für den 13. November geplante Treffen in einem Telefonat bestätigt, teilte das türkische Präsidialamt mit. Erdogan hatte zuletzt offengelassen, ob er die Reise wie geplant antreten werde. Grund dafür waren die türkische Offensive in Nordsyrien und der Beschluss des US-Kongresses, das Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg als "Völkermord" einzustufen.
Iran nimmt Urananreicherung in Atomanlage Fordo wieder auf
Der Iran hat in der Nacht zu Donnerstag die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo offiziell wiederaufgenommen. Das teilte die iranische Atomenergiebehörde mit. Die Wiederaufnahme der Urananreicherung in Fordo stellt einen weiteren Schritt zur Abkehr des Landes vom internationalen Atomabkommen dar.
Drei Verdächtige in den USA der Spionage bei Twitter beschuldigt
Die US-Justiz hat drei Verdächtigen illegale Spionage für die saudi-arabische Regierung im Kurzbotschaftendienst Twitter vorgeworfen. Zwei Saudi-Araber und ein US-Bürger wurden vor einem Gericht in San Francisco beschuldigt, sie hätten persönliche Informationen über die Inhaber von regierungskritischen Twitter-Profilen für die Führung in Riad und die saudi-arabische Königsfamilie beschafft, wie das US-Justizministerium mitteilte.
Brasiliens Parlament beschließt stark abgeschwächte Reform des Waffenrechts
Das brasilianische Parlament hat einer Lockerung des Waffenrechts zugestimmt. Das Gesetz, das die Abgeordneten verabschiedeten, fiel jedoch deutlich schwächer aus, als zunächst von Präsident Jair Bolsonaro gefordert. Es sieht vor, dass künftig Jäger, Sportschützen und Sammler leichter Zugang zu Waffen haben. Bolsonaro hatte gefordert, dass Millionen Brasilianer leichter Waffen kaufen können und diese in der Öffentlichkeit tragen dürfen.
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande Inflationsrate Okt 2,7% - CBS
Niederlande Inflationsrate Sep war 2,6% - CBS
Philippinen BIP 3Q +6,2% gg Vorjahr (PROG +6,0%)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 07, 2019 03:00 ET (08:00 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.