--Dividende steigt um 10 Cent auf 3,90 Euro
--Operativer Gewinn im 4. Quartal um 20 Prozent gestiegen
--Margenziele 2020 nur für einzelne Sparten
(NEU: weitere Details)
Von Olaf Ridder
MÜNCHEN (Dow Jones)--Mit einem Schlussspurt hat Siemens der konjunkturellen Abkühlung getrotzt und die selbstgesteckten Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 erfüllt. Unterstützt von besseren Ergebnissen in fast allen Industriegeschäften - vor allem bei der Medizintechniktochter Siemens Healthineers - verdiente der Münchner Technologiekonzern im vierten Quartal bereinigt die Kosten für den Personalabbau operativ 2,64 Milliarden Euro und damit 20 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen.
"Die Abschwächung der Weltwirtschaft hat sich im Lauf des Geschäftsjahres deutlich beschleunigt", sagte Siemens-Konzernchef Joe Kaeser. "Dennoch konnten wir mit einem fulminanten vierten Quartal die Leistungsfähigkeit von Siemens erneut unterstreichen."
Mit einer bereinigten EBITA-Marge von 11,5 Prozent im Gesamtjahr traf Siemens den selbstgesteckten Zielkorridor von 11 bis 12 Prozent. Nach dem schwachen Frühjahrsquartal war dieses Ziel wackelig erschienen. Bei 7 Prozent mehr Neugeschäft (98 Milliarden Euro) legte der Umsatz um fünf Prozent auf 87 Milliarden Euro zu.
Während der bereinigte operative Gewinn noch leicht zulegte, schrumpfte der Nettogewinn um 8 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten Sondererlöse in der Größenordnung von 1,5 Milliarden Euro unter anderem aus dem Verkauf der restlichen Osram-Anteile den Gewinn angeschoben. Trotzdem will Siemens den eigenen Aktionären mit 3,90 Euro Dividende 10 Cent mehr Gewinnbeteiligung zahlen.
Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2019/20 peilt Siemens wie in den Vorjahren ein moderates Umsatzwachstum an, also 3 bis 5 Prozent Plus. Unter dem Strich soll ein Gewinn je Aktie in der Größenordnung von 6,30 bis 7,00 Euro stehen - diesmal jedoch ohne Herausrechnung von Kosten für den Personalabbau. Siemens rechnet damit, dass Kosten für geplante Restrukturierungsmaßnahmen von positiven Effekten der Ausgliederung des Energiegeschäfts ausgeglichen werden.
Ein Margenziel für seine Industriegeschäfte insgesamt gab Siemens nicht aus, wohl aber Vorgaben für die einzelnen Bereiche. Verglichen mit den im abgelaufenen Jahr erzielten Renditen deuten sich hier eher Verschlechterungen als Verbesserungen an.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/cbr
(END) Dow Jones Newswires
November 07, 2019 05:04 ET (10:04 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.