Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Kommission senkt BIP-Prognosen und erwartet robusten Arbeitsmarkt
Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum weiter zurückgeschraubt, rechnet aber für die nächsten zwei Jahre trotzdem mit einer robusten Arbeitsmarktentwicklung bei niedriger Inflation. Wie die Kommission in ihrer Herbstprognose mitteilte, erwartet sie für 2019 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum in den Jahren 2019, 2020 und 2021 von 1,1, 1,2 und 1,2 Prozent. In ihrem Juli-Update hatte sie für 2019 und 2020 Wachstumsraten von 1,2 und 1,4 Prozent vorausgesagt, in der Frühjahrsprognose waren es noch 1,2 und 1,5 Prozent gewesen.
Deutscher BIP-Rückgang im dritten Quartal nicht sicher
Die deutsche Wirtschaft könnte nach Einschätzung von Volkswirten trotz enttäuschender Produktionsentwicklung im dritten Quartal an einer "technischen Rezession" vorbeigeschrammt sein. Die Hoffnung ruht vor allem auf den Wachstumsbeiträgen von Bau und privatem Konsum, die eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ermöglicht haben könnten. "Nur weil sich die Industrie in einer Rezession befindet, muss das nicht auch für die Gesamtwirtschaft gelten", sagte ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.
IMK: Eskalierender Handelskrieg kann Rezession bringen
Ein eskalierender Handelskrieg infolge einer Erhöhung der US-Zölle auf Autos aus der EU könnte Deutschland nach Berechnungen des Konjunkturforschungsinstituts IMK "in die Rezession treiben". Bis zum 13. November müsse US-Präsident Donald Trump entscheiden, ob er die Zölle auf Auto-Importe aus der EU erhöhen will, betonten die Ökonomen. "Sollte er das tun und sollten sich die Streitigkeiten mit den USA in der Folge deutlich zuspitzen, drohen Deutschland jährliche Wachstumsverluste von bis zu 0,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt und eine Rezession."
Handelsverband HDE hebt Umsatzprognose für 2019 deutlich an
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat aufgrund einer "anhaltend stabilen Verbraucherstimmung" seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2019 auf ein Plus von 3,2 Prozent angehoben. Bisher hatte der Verband nach eigenen Angaben im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von 2 Prozent vorausgesagt. Da aber "die allgemeine Konjunktureintrübung bisher keine Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung zeigt", gehe der HDE nun von dem deutlich höheren Zuwachs aus.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 0,75 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat angesichts der Brexit-Blockade ihren Leitzins nicht angetastet. Der Schlüsselzins verharrte damit bei 0,75 Prozent, wie die Notenbank mitteilte. Der Beschluss fiel mit sieben zu zwei Stimmen, wobei die Mitglieder Jonathan Haskel und Michael Saunders für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte votierten. Ökonomen und Börsianer waren einhellig davon ausgegangen, dass die Währungshüter wegen der Unsicherheit über den Brexit untätig bleiben würden.
Peking: China und USA einig über schrittweise Zollaufhebung
Peking und Washington haben nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums vereinbart, die bestehenden Zölle schrittweise abzuschaffen. "Das ist es, was (die beiden Seiten) nach sorgfältigen und konstruktiven Verhandlungen in den letzten zwei Wochen vereinbart haben", sagte Ministeriumssprecher Gao Feng bei einem Routinebriefing. Wenn ein Vertrag der Phase-1 unterzeichnet werde, sollten China und die USA die Zölle gleichzeitig und in gleicher Höhe abschaffen, sagte Gao und fügte hinzu, dass dies eine wichtige Voraussetzung für einen Vertrag sei.
Landeswahlleiter: FDP schafft Einzug in Thüringer Landtag
Die FDP zieht sicher in den Thüringer Landtag ein. Die Liberalen schafften bei der Landtagswahl vor rund anderthalb Wochen mit 5,0 Prozent knapp den Sprung über die Fünfprozenthürde, wie Landeswahlleiter Günter Krombholz in Erfurt bei der Bekanntgabe des endgültigen amtlichen Wahlergebnisses sagte. Ausschlaggebend waren letztlich 73 Stimmen über der Sperrklausel.
Kramp-Karrenbauer: Deutschland muss weltweit mehr Verantwortung übernehmen
Deutschland soll nach Meinung von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Welt mehr Verantwortung übernehmen und mehr Auslandseinsätze der Bundeswehr anvisieren. Notwendig sei ein nationaler Sicherheitsrat, der Diplomatie, Militär, Wirtschaft und Handel, innere Sicherheit und Entwicklungszusammenarbeit koordiniere.
Spahn: Koalition muss raus aus Klein-Klein und Streitereien beenden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der von der Regierung vorgelegten Halbzeitbilanz der Koalition ein Ende des Streits gefordert und zukunftsgewandte Ideen angemahnt. "Diese Koalition hat in den 18 Monaten viel umgesetzt, auch viel Wichtiges für Deutschland, aber wir haben es leider geschafft, dass es keiner merkt, weil wir zu viel schlechten Streit haben und zu viel im Klein-Klein unterwegs sind", sagte Spahn im ZDF-Morgenmagazin.
Bundesumweltministerium warnt vor Grenzausgleichsteuer
Das Bundesumweltministerium hat vor der Erhebung von klimabezogenen CO2-Zöllen und -Abgaben auf Importgüter gewarnt. Die Chinesen und andere Handelspartner würden "das sofort als Angriff und Verstoß gegen den Geist des Pariser Abkommens sehen, wenn wir mit Grenzausgleichssteuern arbeiten werden", sagte der Staatssekretär im Umweltministerium, Jochen Flasbarth, in Berlin anlässlich des Energietages 2019 des Weltenergierates.
Macron nennt deutsche Rolle in der Eurozone "nicht haltbar"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die deutsche Rolle in der Eurozone als "nicht haltbar" bezeichnet. "Sie sind die großen Gewinner der Eurozone, und selbst ihrer Funktionsstörungen", sagte Macron der britischen Zeitschrift The Economist in einem Interview. "Der deutsche Apparat muss heute anerkennen, dass diese Situation nicht haltbar ist", betonte Macron.
Frankreichs Präsident Macron bescheinigt Nato den "Hirntod"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Nato den "Hirntod" bescheinigt. Macron sagte in einem Interview mit der britischen Zeitschrift The Economist: "Was wir derzeit erleben, ist der Hirntod der Nato". Es gebe "keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Nato-Verbündeten".
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Okt 779,137 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Sep 776,966 Mrd CHF
China/Währungsreserven Okt 3,1052 Bill USD (Sep: 3,092 Bill USD)
China/Währungsreserven Okt stiegen um 12,73 Mrd USD zum Vormonat
Brasilien Verbraucherpreise Okt +0,10% (Sep: -0,04%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Okt +2,54% (Sep: +2,89%)
Mexiko Verbraucherpreise Okt +0,54% (PROG: +0,52%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Okt +0,25% (PROG: +0,24%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 07, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.