Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
JUNCKER/MERKEL - Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Behauptungen zurückgewiesen, wonach Deutschlands Position in Europa wegen des Streits in der Berliner Koalition geschwächt sei: "Es stimmt nicht, dass Angela Merkel in Europa Einfluss verliert", sagte Juncker. "Diese deutsche Thematik ist fast eine Provinzposse, wenn ich mich so ausdrücken darf", sagte Juncker. "Da sagt jemand 'Ich höre auf', und dann wird das als Schwäche ausgelegt. Ich halte das für Stärke." (SZ S. 2)
AUTOZÖLLE - Jean-Claude Juncker ist davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump keine neuen Zölle auf die Einfuhr europäischer Autos verhängen wird. "Trump wird ein bisschen rummäkeln, aber es wird keine Automobilzölle geben", sagte der scheidende EU-Kommissionspräsident im SZ-Interview. (SZ S. 2 und 21)
RIESTERRENTE - Die Garantieverzinsung für Lebensversicherungen wird bereits 2020 oder 2021 weiter sinken. Derzeit liegt sie bei 0,9 Prozent. In Zukunft wird wegen der historisch niedrigen Zinsen nur noch ein Wert von 0,25 Prozent oder 0,5 Prozent erlaubt sein. Damit rechnen führende Vertreter der Versicherungsbranche. Die Versicherer könnten deshalb den Verkauf von staatlich geförderten Riester-Rentenverträgen einstellen, weil die Anbieter dann nicht mehr den Erhalt der Beiträge und der staatlichen Zulagen bis zur Auszahlung der Zusatzrente garantieren können. Noch schwieriger wird es dann werden, positive Erträge aus dem eingezahlten Geld zu erwirtschaften. Der Garantiezins, den das Bundesfinanzministerium festlegt, ist in den vergangenen Jahren immer tiefer gesunken. Anfang 2000 lag er noch bei 4,0 Prozent. (SZ S. 21)
AUFSCHWUNG - Die 21 DAX-Konzerne, die bislang Zahlen für den Zeitraum Juli bis September vorgelegt haben, konnten ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 7 Prozent steigern. Noch stärker - um 15 Prozent - legten nach Berechnungen des Handelsblatts in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY die operativen Gewinne zu. Vor allem die Autobauer BMW, Daimler und VW haben mit guten Zahlen überrascht. "Trotz des konjunkturellen Gegenwinds entwickeln sich die deutschen Topkonzerne solide", sagt Mathieu Meyer aus der EY-Geschäftsführung. "Sie profitieren von einem konsequenten Sparkurs, vor allem aber von ihrer globalen Aufstellung." Viele spüren zum Beispiel den anhaltenden Wirtschaftsboom in den USA. Darüber hinaus haben sich Befürchtungen nicht bestätigt, dass der Handelsstreit zu immer neuen und höheren Zöllen führt, was vor allem die exportorientierten deutschen Industriekonzerne treffen würde. Doch es gibt auch Unsicherheiten: Chemiehersteller wie BASF und Covestro leiden unter der weltweit schwachen Nachfrage. Und viele Maschinenbauer und Autozulieferer müssen angesichts der Transformation der Branche in Richtung Elektromobilität um ihr Geschäftsmodell bangen. (Handelsblatt S. 6)
GRUNDRENTE - Ein möglicher Kompromiss von Union und SPD zur Grundrente könnte zwar den Koalitionsstreit vorläufig entschärfen, doch droht der Deutschen Rentenversicherung dann ein enormer neuer Verwaltungsaufwand. Sie müsste bis zu 5.000 neue Mitarbeiter einstellen, um zu prüfen, wer die geplanten Rentenzuschläge bekommen soll, warnten Kreise der Sozialkasse. (FAZ S. 17)
RUNDFUNKBEITRAG - Die Reform des Rundfunkbeitrags ist gescheitert. Die Bundesländer einigten sich nicht auf ein neues Modell, demzufolge der Beitrag, an einen Index gebunden, automatisch steigen würde. Das sagte Oliver Schenk, Leiter der Sächsischen Staatskanzlei. (FAZ S. 15)
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November 08, 2019 00:18 ET (05:18 GMT)
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