BERLIN (Dow Jones)--Die Große Koalition will die Bundeswehr laut einem Medienbericht mit 80 weiteren Leopard-Panzern des neuesten Typs 2 A7V aufrüsten. Mit den Stimmen von Union und SPD habe der Verteidigungsausschuss dies in einem Haushaltsantrag beschlossen, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Demnach solle die Bundesregierung möglichst schnell "eine Umlaufreserve Kampfpanzer im Umfang von 80 zusätzlichen Systemen" einkaufen und diese aus nicht ausgegebenen Haushaltsmitteln für andere Waffen bezahlen, die sich verzögerten. Der Bundestag konnte dazu auf Anfrage von Dow Jones Newswires vorerst keine Auskunft geben. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), war für eine Auskunft zunächst nicht zu erreichen.
Grund des Antrags sei laut dem Bericht die Sorge des Heers über den Panzerbestand. Zwar werde die Panzer-Flotte nach einem Regierungsbeschluss durch 95 eigentlich ausgemusterte Leopard-Vehikel, die nun auf den neuesten Technikstand aufgerüstet würden, auf 320 aufgestockt, berichtet der Spiegel unter Berufung auf ein internes Papier. Allerdings werde die Truppe die neuen Panzer erst sukzessive bis 2025 erhalten. Beim Heer fürchte man, dass wegen der zeitgleichen Modernisierung älterer Leopard-Modelle zeitweise nur 100 Systeme verfügbar sein könnten. Damit könne Deutschland seine Verpflichtung bei der Nato nicht einhalten, so der Spiegel unter Berufung auf die Vorlage von Anfang September. Die Bundesregierung müsse nun entscheiden, ob sie sich den Beschluss des Ausschusses zu eigen mache. Auf eine Anfrage von Dow Jones Newswires reagierte das Bundesverteidigungsministerium zunächst nicht.
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November 08, 2019 12:00 ET (17:00 GMT)
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