Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CHINA - China ächzt unter den Folgen des anhaltenden Handelskriegs mit den USA. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt schwächt sich ab, die Industrieproduktion sinkt, die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen schrumpften im September bereits den zweiten Monat in Folge. "Die Unternehmen sind wegen des Handelskriegs und der globalen Entwicklungen verunsichert", sagte Max Zenglein, Leiter des Wirtschaftsprogramms beim Berliner China-Thinktank Merics. Die deutsche Wirtschaft blickt mit Sorge auf die Volksrepublik: "Die derzeitige Wachstumsschwäche Chinas wird mehr und mehr auch zu einer Belastung der deutschen Konjunktur", sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Zum Stützpfeiler der chinesischen Wirtschaft entwickeln sich immer stärker die Konsumausgaben. (Handelsblatt S. 6)
ZEW - Kurz vor der Veröffentlichung der voraussichtlich schlechten Wachstumszahlen mahnt der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW, Achim Wambach, die derzeitige Wirtschaftsflaute nicht als schwere Wirtschaftskrise darzustellen. "Auch wenn wir jetzt in eine technische Rezession laufen sollten, so wird doch 2019 nicht mit diesen Jahren in eine Reihe gestellt werden", schreibt Wambach in einem Gastbeitrag. Über das ganze Jahr gesehen werde das Wachstum vermutlich positiv sein. "Der konjunkturelle Druck ist also überschaubar." Konjunkturprogramme seien daher zu diesem Zeitpunkt "wenig hilfreich", so Wambach, der auch Vorsitzender der Monopolkommission ist. (SZ)
BANKENAUFSICHT - Der Chef der EU-Bankenaufsicht, José Manuel Campa, will schnellere Stresstests einführen, Ballast bei der Regulierung abwerfen und schlägt im Handelsblatt-Interview eine Neuregelung bei Interessenkonflikten vor. Er lobt den Vorstoß von Bundesfinanzminister Scholz für eine europäische Einlagensicherung. (Handelsblatt S. 32)
WINDKRAFT - Neue Vorgaben für den Abstand zwischen Windparks und Siedlungen könnten nach Auffassung von Experten die deutschen Ökostrom-Ziele unerreichbar machen. "Die Abstandsregelung ist genau so formuliert, dass mit ihr auf Jahre hinaus kein Ausbau der Windenergie an Land mehr möglich ist", sagte Patrick Graichen, Chef des Berliner Thinktanks Agora Energiewende, der Süddeutschen Zeitung. (SZ S. 19)
ÄRZTE - Deutschlands Kassenärzte haben Honorare in Millionen-Euro-Höhe verloren, weil sie die vorgeschriebene Einführung digitaler Arbeits- und Abrechnungsmittel verzögert oder verschlafen haben. Laut Gesetz werden Praxen, die sich bis zum 30. Juni nicht für eine digitale Übertragung von Gesundheitsdaten an das Telematiknetz angeschlossen haben, mit einem Honorarabzug in Höhe von einem Prozent bestraft. Nach FAZ-Recherchen wurden deshalb schon mehr als 4 Millionen Euro einbehalten. (FAZ S. 17)
MINDESTLOHN - Der Druck, die Lohnuntergrenze von derzeit 9,19 Euro auf 12 Euro anzuheben, wächst. Selbst aus der Union kommt Kritik am bisherigen Verfahren der Mindestlohnkommission. Deren Chef, Jan Zilius, warnt im Handelsblatt vor einem Eingriff in die Tarifautonomie und Jobverlusten in Zeiten des Abschwungs. (Handelsblatt S. 8)
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November 11, 2019 00:40 ET (05:40 GMT)
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