Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Adidas will seine Speedfactory-Technologien zur Produktion von Sportschuhen ab Ende 2019 in zwei Zulieferbetriebe in Asien verlagern. Im Gegenzug soll bis spätestens April 2020 die Produktion in den beiden Speedfactories Ansbach und Atlanta eingestellt werden, teilte der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach mit. Adidas werde laut Mitteilung Mittel und Kapazitäten in Zukunft noch stärker auf die Modernisierung der übrigen Zulieferbetriebe und den Einsatz von 4D-Technologie bei der Schuhproduktion konzentrieren. Die Zusammenarbeit mit der Oechsler AG, dem Betreiber der beiden Speedfactories in Ansbach und Atlanta, werde in anderen Fertigungsbereichen fortgesetzt. Künftig sollen Prozessinnovationen in der Adidas-Produktionsstätte in Scheinfeld, im sogenannten adiLab, gebündelt werden; das Unternehmen werde so weiterhin in Deutschland Fertigungsprozesse entwickeln, verbessern und testen.
Insgesamt will Adidas so die bestehenden Produktionskapazitäten besser ausnutzen und bei der Produktgestaltung flexibler werden. Durch die Kombination bestehender technischer Möglichkeiten der Zulieferer in Asien mit den neuen, in Ansbach und Atlanta entwickelten Fertigungsmethoden würden künftig mehr Varianten der Speedfactory-Schuhmodelle ermöglicht, über die Kategorie Laufschuh hinaus.
Dadurch könne das Sortiment an Produkten mit kurzer Fertigungszeit schneller ausgeweitet werden, sagte Martin Shankland, Adidas-Vorstand für Global Operations.
Bei den beiden Zulieferern, die künftig mit Speedfactory-Technologie produzieren sollen, handelt es sich laut einer Adidas-Sprecherin um einen Zulieferer in Vietnam und einen in China.
Mit Oechsler werde Adidas weiterhin bei der Produktion von Sohlen für Schuhe mit der Boost-Technologie, Sohlen für Fußballschuhe und beim Druck von 4D-Sohlen zusammenarbeiten.
Oechsler-CEO Claudius Kozlik bedauerte die Entscheidung, begrüßte aber die Fortsetzung der Zusammenarbeit beim 4D-Druck von Sohlen.
Das Unternehmen habe durch die Speedfactory-Produktion für Adidas "äußerst wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die bereits in die Fertigung anderer Geschäftsbereiche des Oechsler-Konzerns - Automotive, Medical und Innovative Solutions - eingeflossen sind und auch künftig weiter einfließen werden", sagte Kozlik.
Laut Adidas-Sprecherin seien bei Adidas keine Mitarbeiter von der Verlagerung betroffen, da die Speedfactories von Oechsler betrieben worden seien. Oechsler war nicht unmittelbar für einen Kommentar zu erreichen.
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November 11, 2019 04:17 ET (09:17 GMT)
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