Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN - Der Bundesrechnungshof übt erneut harte Kritik an der Arbeit von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). In einem aktuellen Sonderbericht nehmen die Prüfer nach Informationen der Süddeutschen Zeitung einen von Scheuers Haus geplanten Vertrag ins Visier. Er sichert der Deutschen Bahn in den nächsten zehn Jahren mehr als 58 Milliarden Euro an Steuergeldern für das Schienennetz zu. Der Rechnungshof warnt dabei vor Geldverschwendung und fordert vom Bundestag eine viel stärkere Kontrolle der Ausgaben, als bislang geplant. (SZ S. 1)
DEUTSCHE BAHN - Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) fordert vor den abschließenden Haushaltsberatungen im Bundestag eine erhebliche Aufstockung seines Personals. Das geht aus einer internen Aufstellung der Behörde hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Die vom Bund geplanten "erheblichen zusätzlichen Investitionen" in die Bahn-Infrastruktur würden zusätzliches Personal erfordern, "damit das EBA nicht zum Flaschenhals für die angestrebten Kapazitätsverbesserungen auf der Schiene wird". Das Amt sieht einen Bedarf von mindestens 240 Stellen, 150 davon hat es als "Minimumbedarf" zur Erfüllung der Aufgaben im nächsten Jahr angemeldet. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
DEUTSCHE POST - Drei Jahre nach der ersten Auslieferung eines Päckchens per Logistikdrohne sieht die Deutsche Post keine große Zukunft für diese Art der Zustellung. "Wir haben uns sehr früh mit Drohnen beschäftigt, halten aber nach heutigem Stand das Massenmarktpotenzial für Drohnentransporte in Europa für recht gering", sagte Thomas Ogilvie, Arbeitsdirektor und Personalvorstand von Deutsche Post DHL. Zurückhaltend äußerte sich Ogilvie auch zum Einsatz elektrisch angetriebener Flugzeuge im Luftfrachtgeschäft. "Einzelne kleinere Flugzeuge werden auf Kurz- oder Mittelstrecken schon emissionsfrei elektrisch fliegen", sagte der Personal-Vorstand. Doch für große Flugzeuge und lange Distanzen brauche man synthetische Kraftstoffe. (Funke Mediengruppe)
LUFTHANSA - Zwei Versprechen sind Markus Binkert, bei den Netzwerk-Airlines von Lufthansa für das Marketing zuständig, besonders wichtig: "Es wird für alle deutlich einfacher werden. Wer mit unseren Airlines fliegt, wird stärker belohnt." Binkert weiß, warum diese Zusagen so wichtig sind. Es geht um ein äußerst sensibles und emotionales Thema: den Vielflieger-Status. Wer Frequent Traveller, Senator oder gar HON ist, genießt bestimmte Privilegien. Gerade für diejenigen, die ständig unterwegs sind, eine wichtige Sache. Und die soll jetzt kräftig umgebaut werden. Da ist gute Kommunikation gefragt. Ab Anfang 2021 sollen nicht mehr die Meilen für das Erreichen eines Status zählen. Am Dienstag will Lufthansa die Neuerungen offiziell vorstellen. Danach sollen die Kunden nun Punkte sammeln, die wiederum entsprechend der gebuchten Flüge vergeben werden. (Handelsblatt S. 18)
NORDLB - In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ist Optimismus angesagt, was die Zukunft der NordLB angeht. "Wir sind in guten Gesprächen, sind verhalten optimistisch und kommen in allen Punkten, die wir mit Brüssel zu besprechen haben, gut voran", heißt es in der Landeshauptstadt Hannover zu den Gesprächen über die Zukunft der Landesbank. So gut, dass bereits die parlamentarischen Verfahren für die Kapitalisierung der Landesbank vorbereitet werden. Auch aus anderen Quellen sind optimistische Stimmen zu den Verhandlungen über das Rettungspaket für die NordLB mit der Brüsseler Wettbewerbskommission unter Leitung von Margrethe Vestager zu hören. (Handelsblatt S. 31/FAZ S. 15)
KARATGOLD COIN - Der Chef des Stuttgarter Goldhändlers Karatbars, Harald Seiz, weigert sich, der Aufforderung der Finanzaufsichtsbehörde Bafin zu folgen und seine Kryptowährung KBC ("Karatgold Coin") einzustellen. "Niemand kann hier einen KBC rückabwickeln", sagte er dem Handelsblatt. Zuvor hatte die Bafin am Montag Karatbars aufgefordert, seine angeblich mit Gold hinterlegte Kryptowährung aufzulösen. Karatbars habe ohne Erlaubnis in Deutschland virtuelles Geld ausgegeben, teilte die Behörde mit. Das Unternehmen hatte eigenen Angaben zufolge im Frühjahr 2018 mit dem KBC bis zu 100 Millionen Euro bei Anlegern eingesammelt. (Handelsblatt S. 28)
ADIDAS - Der Sportartikelhersteller Adidas wollte einen Teil seiner Produktion aus Fernost zurück nach Deutschland holen und hoch automatisiert Turnschuhe herstellen. Doch jetzt zieht der Konzern den Stecker und verlagert das Know-how ins Ausland. (Welt S. 12)
PHILIPS - Beim niederländischen Medizintechnologiekonzern Philips läuft es nicht rund. Konzernchef Frans van Houten erklärt im Interview, wie er mit Softwarelösungen den Verwerfungen durch den Handelsstreit zwischen den USA und China begegnen will. Er hatte ein stärkeres zweites Halbjahr erwartet: "Dass wir das nicht geschafft haben und insbesondere im dritten Quartal so weit weg von unseren Zielen sind, ist absolut eine Enttäuschung." (Handelsblatt S. 16)
ENERCON - Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat wegen des massiven Stellenabbaus beim Windanlagenbauer Enercon die Bundesregierung scharf angegriffen. "Statt den Windkraftausbau wieder in Gang zu bringen und sich um die Jobs der Branche zu kümmern, betreibt vor allem Wirtschaftsminister Peter Altmaier die mutwillige Zerstörung dieser Schlüsselindustrie", sagte Hofreiter. Mit pauschalen Abstandsregelungen, wie sie die Regierung plane, würden bis zu 40 Prozent aller möglichen Windflächen in Deutschland wegfallen. Er forderte die Bundeskanzlerin auf, dem CDU-Wirtschaftsminister die Pauschalregelung zu untersagen und stattdessen ein Sofortprogramm zur Wiederbelebung des Windkraftausbaus auf den Weg zu bringen. Enercon, der größte Hersteller von Windkraftanlagen, muss 3000 Arbeitsplätze abbauen. In Deutschland kam im ersten Halbjahr 2019 der Ausbau der Windkraft an Land fast zum Erliegen. (Neue Osnabrücker Zeitung)
EUROSTAR - Die Zuggesellschaft Eurostar transportiert seit 25 Jahren Passagiere zwischen dem Kontinent und Großbritannien. Mit Thalys soll das Streckennetz bis nach Deutschland wachsen. (FAZ S. 21)
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November 12, 2019 00:29 ET (05:29 GMT)
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