Zum Beginn der UN-Weltbevölkerungskonferenz hat Entwicklungsminister Gerd Müller mangelnden Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung für Frauen als zentrale Probleme beim Bevölkerungswachstum bezeichnet. Seien diese Zugänge gewährleistet, "sinkt die Kinderzahl pro Frau automatisch", sagte der CSU-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. Entscheidend sei, dass Frauen selbst bestimmen können, wie viele Kinder sie bekommen, sagte Müller. "Das heißt Gleichberechtigung der Frau."
Die Bevölkerungsentwicklung bringe viele Herausforderungen und dürfe kein Tabu-Thema sein, sagte der Minister. Die Weltbevölkerung wachse pro Jahr um rund 80 Millionen Menschen an - so viele Einwohner hat Deutschland ungefähr. Die größte Dynamik gebe es in Afrika mit einer sehr jungen Population, so Müller. Dort werde sich die Bevölkerungszahl bis 2050 verdoppeln.
Vertreter von mehr als 160 Ländern treffen sich von Dienstag an in Nairobi zu einer dreitägigen UN-Weltbevölkerungskonferenz. Rund 6000 Menschen nehmen an der Konferenz in Kenias Hauptstadt teil. Es ist jedoch keine offizielle UN-Konferenz, die Beteiligung der Staaten ist freiwillig und die finale gemeinsame Erklärung nicht bindend. Deutschland wird unter anderem von Maria Flachsbarth vertreten, parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium. Müller wird nicht in Nairobi erwartet./dav/DP/mis
AXC0173 2019-11-12/11:40