Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HARTZ IV - Löhne von arbeitenden Hartz-IV-Empfängern sind im vergangenen Jahr um fast 1 Milliarde Euro aufgestockt worden. Das geht aus neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen und von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ausgewertet wurden. Zwischen 2007 und 2018 sind damit mehr als 117 Milliarden Euro für das Aufstocken niedriger Löhne ausgegeben worden. Arbeitnehmer haben dann Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen, wenn ihr Einkommen zu niedrig ist, um ihren Lebensunterhalt und den möglicher weiterer Bedürftiger im Haushalt zu bestreiten. (RND)
AUTOMOBILBRANCHE - Die deutschen Autohersteller haben neue Zölle durch die US-Regierung mit geschickten Investitionszusagen vorerst abgewendet. Ein Tag vor dem Ende der Frist, in der Präsident Donald Trump darüber entscheiden kann, neue Einfuhraufschläge zu verhängen, herrscht nach FAZ-Informationen Zuversicht in der EU-Kommission und in Unternehmenszentralen. (FAZ S. 15)
WINDENERGIE - Ungeachtet aller Bekenntnisse zum Klimaschutz ist die Bundesregierung im Begriff, den Ausbau der Windenergie drastisch zu beschneiden. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums hervor, der seit Dienstag zwischen den Ressorts abgestimmt wird. Danach soll künftig bundesweit ein Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Windrädern und Häusern gelten. Ziel sei es, "die Akzeptanz des Ausbaus erneuerbarer Energien zu erhöhen", heißt es in dem Entwurf. Die Folgen könnten nach Auffassung von Experten gravierend sein. Die ohnehin knappen Flächen für Windräder würden durch diese Regelung "erheblich eingeschränkt", sagte Maria Krautzberger, Chefin des Umweltbundesamtes. "Die Klimaziele erreichen wir aber nur, wenn wir auch neue Flächen ausweisen." (SZ S. 1)
PATIENTENDATEN - Patientendaten sind in zahlreichen Arztpraxen ungenügend gegen Hacker geschützt. Das geht aus einem vertraulichen Papier der Gesellschaft Gematik hervor, das NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegt. Demnach gibt es in mehr als 90 Prozent der Praxen, die bereits an das bundesweite Gesundheitsdatennetzwerk angeschlossen sind, Sicherheitsrisiken. Sie sind mit einer Methode an das Netzwerk angeschlossen, die eine zusätzliche technische Absicherung erfordert. Diese Absicherung wurde in der Regel aber nicht vorgenommen. Hacker können sich daher leicht Zugang zu den sensiblen Gesundheitsdaten von Millionen Patienten verschaffen. (SZ S. 1)
GRUNDRENTE - Das Vorhaben, 1,5 Millionen geringe Renten zur Belohnung der "Lebensleistung" auf ein Niveau über der Grundsicherung aufzustocken, sei in dieser Form "verfassungswidrig, ineffizient und ungerecht", schreibt Franz Ruland, der Geschäftsführer der früheren Spitzenorganisation der Rentenversicherungsträger VDR, in einem Gutachten. (FAZ S. 15)
EZB - EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sieht die Europäische Zentralbank (EZB) trotz Null- und Negativzinsen und einer massiv ausgeweiteten Notenbankbilanz noch längst nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen. Im Interview der Börsen-Zeitung bekräftigt er denn auch, dass die EZB nachlegen werde, falls die Wachstums- und Inflationsentwicklung das nötig mache. Zugleich betont er aber, dass die negativen Nebeneffekte der expansiven Geldpolitik immer stärker zutage träten und die Euro-Regierungen fiskalpolitisch entschlossener handeln sollten. In der Euro-Wirtschaft macht er derweil nach zwei Jahren anhaltender Abschwächung eine Stabilisierung aus. "Wir haben ganz sicher noch nicht unsere Grenzen erreicht. Wir können weiter handeln und wir werden weiter handeln, falls das nötig werden sollte", sagte de Guindos. (Börsen-Zeitung S. 7)
FINTECH - In Deutschland wurden seit Anfang 2018 mindestens 180 neue Finanztechnologie-Start-ups gegründet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Direktbank Comdirect und des Analysehauses Barkow Consulting, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach gibt es hierzulande nun 898 Fintechs. Ein Rekord wurde auch beim Risikokapital verzeichnet. Allein in den ersten drei Quartalen 2019 erhielten die Start-ups von Investoren rund 1,3 Milliarden Euro. (Handelsblatt)
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November 13, 2019 00:36 ET (05:36 GMT)
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