Die EU-Agrarförderung für die deutschen Bauern kommt im nächsten Jahr in stärkerem Ausmaß dem Naturschutz zugute. Der Bundestag beschloss am Mittwoch, sechs Prozent der Direktzahlungen an die Höfe dafür umzuschichten - bisher sind es 4,5 Prozent. Laut Bundesregierung steigt die Fördersumme für den Naturschutzbereich damit von etwa 226 Millionen Euro auf rund 300 Millionen Euro. Möglich wäre eine Umschichtung von bis zu 15 Prozent gewesen.
Die Agrarmittel aus Brüssel bestehen aus zwei Säulen: Die erste bilden sogenannte Direktzahlungen, die je Hektar landwirtschaftlicher Fläche gewährt werden. Daraus erhält Deutschland 4,85 Milliarden Euro im Jahr. Die zweite Säule von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr umfasst Förderprogramme für nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und die ländliche Entwicklung.
Aus der Opposition kam Kritik an der Neuregelung. Der AfD-Abgeordnete Peter Felser sagte: "Wir brauchen keine Umschichtung von der Säule der Vernunft in die Säule der Ideologie." Friedrich Ostendorff (Grüne) nannte die leichte Anhebung dagegen "sehr wenig ambitioniert." Der CSU-Abgeordnete Artur Auernhammer sagte, es handele sich um eine Umschichtung von 4,50 Euro je Hektar./sam/ax/DP/he
AXC0327 2019-11-13/18:28