Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die US-amerikanischen und chinesischen Unterhändler nähern sich einem Phase-Eins-Handelsabkommen an, doch US-Präsident Donald Trump soll für Unterzeichnung noch nicht bereit sein. Lawrence Kudlow, oberster Wirtschaftsberater Trumps, sagte während einer Frage- und Anwortrunde beim Council on Foreign Relations. "Die Stimmungsmusik ist ziemlich gut", erklärte Kudlow und fügte an, dass Trump "mag, was er sieht". Er sei aber noch nicht bereit eine Verpflichtung einzugehen und er habe das Commitment für Phase-Eins nicht unterschrieben, also "haben wir noch keine Vereinbarung für ein Phase-Eins-Handelsabkommen", sagte Kudlow. Die Verhandlungsführer beider Seiten hätten daran gearbeitet, ein schriftliches "Phase-Eins-Handelsabkommen" auszuarbeiten, in dem sich Peking zum Kauf von US-Agrarerzeugnissen verpflichtet und die USA würden zustimmen, die Strafzölle auf chinesische Importe zurückzunehmen. "Es ist noch nicht fertig, aber es gab sehr gute Fortschritte und es war auch sehr konstruktiv", erklärte Kudlow weiter. Beide Länder hätten zunächst an einem Abkommen gefeilt, dass Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping diesen Monat auf dem Apec-Gipfel in Chile unterzeichnen wollten. Wegen der Unruhen in dem Land hatte Chile den Gipfel abgesagt. Diese Absage zusammen mit einigen strittigen Eckpunkten habe den Zeitrahmen für das Abkommen durcheinander gebracht. Nach Aussage von Trump soll China eingewilligt haben, jährlich für bis zu 50 Milliarden Dollar landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA zu kaufen. Das Wall Street Journal berichtete aber am Donnerstag, dass China sich scheue, sich hier auf eine konkrete Summe festzulegen. Die Rücknahme der Strafzölle ist ein großer Stolperstein bei den Gesprächen, denn China drängt darauf, dass die USA alle Zölle zurücknehmen, während Washington eine begrenzte oder eine schrittweise Rücknahme im Sinn hat. So wolle die US-Regierung noch ein Druckmittel in der Hand haben, sollten die Chinesen sich nicht an ihre Versprechen halten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 LU/Stabilus SA, Jahresergebnis, Luxemburg
08:00 DK/A.P. Moeller-Maersk A/S, ausführliches Ergebnis 3Q, Kopenhagen
10:00 DE/Procredit Holding AG & Co KGaA, ao HV, Frankfurt
AUSBLICK KONJUNKTUR
-EU 11:00 Verbraucherpreise Oktober Eurozone PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,7% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+0,7% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+0,8% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj Vorabschätzung: +0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+1,0% gg Vj -US 14:30 Empire State Manufacturing Index November PROGNOSE: 5,0 zuvor: 4,0 14:30 Einzelhandelsumsatz Oktober PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise Oktober Importpreise PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Oktober Industrieproduktion PROGNOSE: -0,5% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,0% zuvor: 77,5% 16:00 Lagerbestände September PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.257,00 0,55 S&P-500-Future 3.110,60 0,44 Nikkei-225 23.303,32 0,70 Schanghai-Composite 2.902,59 -0,25 +/- Ticks Bund -Future 170,71 -24 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.180,23 -0,38 DAX-Future 13.202,00 -0,28 XDAX 13.205,28 -0,29 MDAX 27.080,75 -0,02 TecDAX 2.977,09 0,50 EuroStoxx50 3.688,81 -0,29 Stoxx50 3.330,44 -0,51 Dow-Jones 27.781,96 -0,01 S&P-500-Index 3.096,63 0,08 Nasdaq-Comp. 8.479,02 -0,04 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,95 +62
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit Kursgewinnen an Europas Börsen rechnen Händler am Freitag. Angesicht erneut versöhnlicher Töne vom China-US-Handelskonflikt dürfte sich wieder Entspannung zeigen. "Die Stimmungsmusik ist ziemlich gut", sagte Trumps Wirtschaftsberater Lawrence Kudlow am Vorabend. Der Präsident "möge" die bisher erzielten Ergebnisse. Vor allem die konjunkturempfindlichen Titel werden wieder fester erwartet. Umgekehrt ging es mit den Sichere-Häfen-Investments bereits abwärts: Renten-Futures fielen auf allen Laufzeiten der Zinskurve, auch der Goldpreis gab in Asien nach. Im Fokus steht am Mittag der kleine Verfalltag der November-Optionen auf Aktien und Indizes an den europäischen Terminbörsen. Bei den Zahlen blickt man auf die EU-Verbraucherpreise und die -Handelsbilanz. Bei den Einzelunternehmen wird die Reederei Möller-Maersk als wichtiger Indikator für den USA-China-Handel gesehen.
Rückblick: Vom Umfeld gab es gemischte Impulse, die die Anleger zu kleineren Gewinnmitnahmen animierten: Aus Japan kamen schwache Wachstumsdaten, während in China schwächere Daten zur Industrie-Produktion veröffentlicht wurden. Tendenziell positiv war der Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal (plus 0,1 Prozent). Von starken Zahlen sprach ein Teilnehmer mit Blick auf Bouygues. Die Aktie des französischen Mischkonzerns gewann 0,8 Prozent. Gut kamen die Geschäftszahlen von Burberry an. Für die Aktie ging es in London um 3,3 Prozent nach oben. Als ordentlich wurden die Zahlen von Raiffeisen Bank International bezeichnet. Allerdings sind die Rückstellungen höher als erwartet ausgefallen. Die Aktie gab um 3,0 Prozent nach.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Der neue Daimler-Chef Ola Källenius will mit umfangreichen Kostensenkungen und strategischen Anpassungen zurück in die Erfolgsspur. Bei der zuletzt schwachen Rendite ist angesichts auch der Aufwendungen für den Umbau kaum Besserung zu erwarten. Die Daimler-Aktie fiel um 4,5 Prozent. Merck KGaA verloren 3,3 Prozent. Der Gewinn verfehlte im vergangenen Quartal die Erwartungen knapp. Sowohl den Umsatzausblick als auch den Ausblick für das bereinigte operative Ergebnis hat Merck dagegen angehoben. Für RWE ging es um 2,5 Prozent nach unten. Und das, obgleich die Geschäftszahlen allgemein als positiv eingestuft wurden. Händler vermuteten Gewinnmitnahmen. Nach einem volatilen Verlauf schlossen Henkel 0,4 Prozent fester. Die Zahlen hätten voll im Rahmen der Markterwartungen gelegen, hieß es von der DZ Bank. Erneut sehr enttäuschend sei das Geschäft in der Sparte Beauty Care verlaufen. Qiagen schnellten um 14 Prozent nach oben. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht über ein mögliches 8-Milliarden-Dollar-Gebot durch den US-Laborzulieferer Thermo Fisher Scientific.
XETRA-NACHBÖRSE
Das nachbörsliche Geschäft sei ruhig und ohne auffallende Kursbewegungen verlaufen, sagte ein Händler von Lang & Schwarz.
USA / WALL STREET
Wenig verändert - Nach den jüngsten Rekordständen war den Teilnehmern nicht nach Käufen zumute, der Markt zeigte sich aber trotz einiger negativer Schlagzeilen robust. Schwache Konjunkturdaten aus China führten den Investoren wiederholt vor Augen, dass der weiter ungelöste Handelsstreit negative Auswirkungen hat. Bei den Verhandlungen scheint es nicht recht voran zu gehen. Offenbar sträubt sich China gegen konkrete Verpflichtungen zur Abnahme von US-Agrarprodukten. Der US-Einzelhandelskonzern Walmart hat auch im dritten Quartal gewinnseitig besser abgeschnitten als am Markt erwartet. Die Aktie startete fest, doch dann nahmen Teilnehmer Gewinne mit. Die Titel haben sich in den vergangenen Monaten bereits stark entwickelt und verloren nun 0,3 Prozent. Bei Cisco enttäuschte der Ausblick. Die Titel reduzierten sich um 7,3 Prozent. Die Aktie von Kraft Heinz verlor 7 Prozent. Goldman Sachs hat sie auf "Sell" von "Hold" abgestuft.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0,00 Uhr Do, 17:33 Uhr EUR/USD 1,1021 -0,0% 1,1022 1,1013 EUR/JPY 119,65 +0,1% 120,87 119,39 EUR/CHF 1,0903 +0,1% 1,1025 1,0872 EUR/GBR 0,8558 +0,0% 0,8975 0,8548 USD/JPY 108,57 +0,2% 107,74 108,41 GBP/USD 1,2879 -0,0% 1,2500 1,2882 USD/CNH 7,0051 -0,2% 7,0184 7,0255 Bitcoin BTC/USD 8.552,76 -1,07 8.578,75 8.619,51
Der Euro profitierte zunächst nicht von den überraschend guten Konjunkturdaten aus Deutschland und Europa. Er fiel im Verlauf mit 1,0989 Dollar sogar auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal entgegen den Erwartungen gewachsen. Auch das Wirtschaftswachstum im Euroraum im dritten Quartal fiel etwas höher aus als bisher angenommen. Einen wichtigen Impuls könnten die US-Einzelhandelsdaten für Oktober am Freitag liefern. Im späten Handel erholte sich der Euro allerdings leicht auf 1,1021 Dollar.
ROHSTOFFE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 15, 2019 01:34 ET (06:34 GMT)
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