Die Umweltminister der Länder haben sich am Freitag einstimmig für das von vielen Landwirten kritisierte Insektenschutzprogramm der Bundesregierung ausgesprochen. Die für den Insektenschutz vorgesehenen 100 Millionen Euro würden vor allem den Landwirten für vertraglich geregelten Naturschutz und Landschaftspflege zu Gute kommen, betonte die hessische Staatsministerin Priska Hinz (Grüne) beim Abschluss der Umweltministerkonferenz in Hamburg.
Am Donnerstag hatten mehrere Tausend Landwirte in der Hamburger Innenstadt gegen neue Umweltauflagen wie das Insektenschutzprogramm protestiert. "Es werden bestimmte Thesen in den Raum gestellt, die so nicht tragen", sagte Hinz mit Blick auf die Bauernproteste. Durch das Programm würde beispielsweise nur 1,2 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zusätzlich geschützt werden. In den Schutzflächen sollen langfristig keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden.
Die Umweltminister zeigten zwar Verständnis für die Verunsicherung der Landwirte, stellten aber gleichzeitig fest, dass die Landwirtschaft für den Zustand der Natur maßgeblich verantwortlich sei. Sie halten den Schutz und die Förderung von Insektenpopulationen für dringend notwendig und fordern eine aktive Beteiligung der Landwirtschaft beim Schutz von Wildbienen, Mücken, Faltern und anderen Arten./trö/DP/jsl
AXC0228 2019-11-15/16:28