BERLIN (Dow Jones)--Ein internes Treffen im Bundeswirtschaftsministerium zum weiteren Ausbau der Windenergie auf See ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet begrüßte, dass der "gute Dialog" fortgesetzt worden sei, sagte der Pressesprecher für den Offshore-Netzausbau, Matthias Fischer. Das Gespräch habe an ein früheres Treffen zum Thema im Oktober in Hannover angeknüpft. Beschlüsse seien jedoch nicht gefasst worden.
Bei dem Termin im Ministerium waren neben den Übertragungsnetzbetreibern auch Vertreter von Bund und Ländern zugegen, wie Tim Bruns, Sprecher des Bundesverbandes der Windparkbetreiber Offshore (BWO) mitteilte. Der BWO sei selbst nicht anwesend gewesen. Das Wirtschaftsministerium erklärte, zu nicht presseöffentlichen Terminen gebe man "grundsätzlich keine Auskunft".
Die Bundesregierung hatte das Ausbauziel für Windenergie auf See in ihrem Klimaschutzprogramm für 2030 auf 20 Gigawatt angehoben. Damit mehr grüner Strom nach Süddeutschland transportiert werden kann, müssen die Leitungen rasch erweitert werden. Offen ist jedoch, wer die zusätzlichen Kosten des Trassenausbaus bezahlen soll. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat dazu im Entwurf für das Kohleausstiegsgesetz einen Netzausbauzuschuss vorgeschlagen. Den sollten Kraftwerks- oder Anlagenbetreiber an die Netzbetreiber entrichten, sofern sie mit dem Bau oder der Erweiterung einer Anlage einen Engpass im Stromnetz verursachen. Damit sollen die Verbraucher entlastet werden.
Der Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore hatte bereits am Dienstag erklärt, dass Küstenländer, Übertagungsnetzbetreiber und Behörden auf Taten drängen. Sie fordern, bestehende Ausbaumöglichkeiten umfassend zu nutzen und regulatorische Fragen zügig zu klären. Auch müssten freie Offshore-Kapazitäten schnell ausgeschrieben werden.
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November 20, 2019 11:54 ET (16:54 GMT)
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