Pendler in Hessen müssen wohl auch am Freitag vielerorts auf den Bus verzichten: Die Fahrer privater Busunternehmen würden weiterstreiken, sofern nicht im Laufe des Nachmittags noch ein neues Angebot der Arbeitgeberseite komme, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jochen Koppel am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) war zunächst nicht zu erreichen, hatte sich aber zuletzt ebenfalls unnachgiebig gezeigt. Damit ist der Tarifkonflikt seit einer Woche festgefahren.
Die Busfahrer streiken bereits seit Dienstag in mehreren hessischen Städten für kräftige Lohnsteigerungen sowie mehr bezahlte Pausen und Urlaub. Betroffen waren bislang unter anderem Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Fulda. Am Donnerstag weitete die Gewerkschaft Verdi den Ausstand aus und rief auch Busfahrer in Wiesbaden, Hofheim, Wallau und Kriftel auf, die Arbeit niederzulegen.
In Darmstadt beteiligten sich darüber hinaus Straßenbahnfahrer an einem Solidaritätsstreik. Insgesamt seien knapp 3300 Frauen und Männer am Donnerstag nicht zur Arbeit erschienen, bilanzierte Koppel.
Verdi fordert für die rund 4400 privaten Busfahrer unter anderem die Erhöhung des Grundgehalts von jetzt 13,50 Euro auf 16,60 Euro die Stunde. Der LHO hatte sein Angebot nachgebessert, was Verdi aber nicht genügte. Die fünfte Verhandlungsrunde am vergangenen Donnerstag war ergebnislos geblieben./haw/DP/men
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