BERLIN (Dow Jones)--Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sorgt in Ostdeutschland für einen massiven Bedarf an zusätzlichen Stromleitungen. Das geht aus dem Netzausbauplan 2019 für das Hochspannungsnetz hervor, den die Verteilnetzbetreiber der sogenannten Arbeitsgemeinschaft Flächennetzbetreiber Ost veröffentlicht haben. Zwischen Ostseeküste und Thüringer Wald müssen bis zum Jahr 2030 im Übertragungsnetz insgesamt 526 Kilometer Trassen neu gebaut werden. 2.156 Kilometer gilt es zu verstärken.
Notwendig seien bis 2030 auch elf neue Verknüpfungspunkte zwischen Verteil- und Übertragungsnetz sowie 29 Verstärkungen. Schon heute sind zahlreiche ostdeutsche Verteilnetze den Berechnungen zufolge nicht auf die enormen Lasten ausgelegt. Die Stromerzeugung übersteige den Verbrauch um ein Vielfaches, heißt es in dem Netzausbauplan.
Die Arbeitsgemeinschaft erwartet, dass der Druck auf die Verteilnetze in Zukunft noch weiter zunimmt. Denn im Rahmen der Energiewende werden erneuerbare Energien eher dezentral eingespeist. So sollen im nächsten Jahrzehnt 57 Gigawatt Erzeugungsleistung angeschlossen sein, wovon rund 50 aus Ökostromquellen stammen. Zudem führen die Anstrengungen, die CO2-Emissionen zu reduzieren, zu einer verstärkten Elektrifizierung des Verbrauches. Auch diese Herausforderungen betreffen vor allem die Verteilnetze.
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November 21, 2019 09:41 ET (14:41 GMT)
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