Die frühere Mitarbeiterin des Nationalen Sicherheitsrates, Fiona Hill, hat eindringlich Theorien zurückgewiesen, wonach sich die Ukraine und nicht Russland in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt hat. Dies sei "ein fiktionales Narrativ", dass von Russland selbst verbreitet werde, sagte Hill am Donnerstag bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. Sie appellierte auch an Mitglieder des Kongresses, "nicht politisch motivierte Lügen" zu verbreiten, die vor allem Moskau in die Hände spielten.
Es sei "unbestritten", dass Moskau systematisch Einfluss auf die US-Wahl 2016 genommen habe, betonte Hill. "Die Auswirkungen dieser erfolgreichen Kampagne Russlands von 2016 sind heute sichtbar", beklagte sie. "Unsere Nation ist gespalten. Die Wahrheit wird angezweifelt." Die Russen hätten sich bereits gerüstet, ihre Einmischung bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu wiederholen. "Uns läuft die Zeit davon, sie zu stoppen."
In konservativen Kreisen und unter Republikanern kursiert seit langem eine Verschwörungstheorie, wonach hinter den ausländischen Einflussversuchen auf die Präsidentschaftswahl 2016 die Ukraine steckte und nicht Russland. Demnach soll in der Ukraine ein Server des Demokratischen Nationalkomitees versteckt gewesen sein. Auf diesem soll sich angeblich für die Demokratische Partei belastendes Material befunden haben. Für diese Theorie gibt es aber keine Belege.
Auch Trump selbst hat diesen Verdacht geäußert. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 25. Juli, das im Zentrum der Ukraine-Affäre steht, hatte Trump diese Theorie erwähnt und seinen Amtskollegen gebeten, eine Untersuchung dazu anzustoßen. Außerdem ermunterte er Selenskyj in jenem Gespräch zu Ermittlungen, die seinem politischen Rivalen Joe Biden von den Demokraten hätten schaden können./jac/DP/men
AXC0298 2019-11-21/17:49