Die wegen der Unruhen vom Staat verhängte tagelange Internetsperre ist in vielen Teilen des Irans wieder aufgehoben worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna funktionierte das Internet am Donnerstag in vielen iranischen Städten wieder. Auch in der Hauptstadt Teheran war der Zugang zum Internet wieder möglich, obwohl einige Nutzer weiterhin Probleme hatten. Diese sollten laut Isna bald behoben sein.
Wegen der landesweiten Proteste gegen höhere Benzinpreise hatte der Nationale Sicherheitsrat das Internet seit Samstagnachmittag gesperrt. Damit sollte verhindert werden, dass Informationen, Bilder und Videos von den Protesten verbreitet werden. Der Sicherheitsrat hatte am Mittwoch noch die "Limitierung" des Internets verteidigt und argumentiert, die nationale Sicherheit habe absolute Priorität.
Für die Bevölkerung war die Internetsperre ein großes Problem, durch
die Blockade wurden viele Aktivitäten des alltäglichen Lebens
paralysiert. Über 80 Millionen Menschen konnten ganze fünf Tage lang
weder Mails senden oder empfangen noch auf Kurznachrichtendienste
oder Google
Zuvor hatte die EU angesichts der Berichte über zahlreiche Todesopfer bei den landesweiten Protesten im Iran alle Seiten zu einem Verzicht auf Gewalt aufgerufen. Nach iranischen Angaben sind bei landesweiten Protesten gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und eine Rationierung von Kraftstoff neun Menschen getötet und weitere 1000 festgenommen worden. Augenzeugen sprechen von deutlich mehr Toten. Diese Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig überprüfen./str/fmb/DP/men
ISIN US30303M1027 US90184L1026 US02079K1079
AXC0305 2019-11-21/18:04