Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat für "kreative Lösungen" geworben, um dringend benötigte Hausärzte für ländliche Gebiete zu gewinnen. "Man könnte darüber nachdenken, einen Teil der Medizinstudienplätze nach Regionen mit einem besonderen Bedarf an Ärztinnen und Ärzten zu verteilen", sagte der Bundesärztekammer-Chef der Deutschen Presse-Agentur. Beispielsweise könnte ein bestimmter Anteil der Plätze an Bewerber aus dem Hochsauerland, dem Bayerischen Wald oder der Uckermark gehen - unabhängig vom Abiturnotenschnitt.
"Menschen, die selbst in der Region groß geworden sind, haben vielleicht eher die Neigung, nach dem Studium dorthin zurückzukehren", sagte Reinhardt. "Sie kennen und mögen die Region und wissen, dass man dort gut leben kann."
Vor allem in vielen dünn besiedelten Gebieten Deutschlands drohen in den kommenden Jahren Probleme, weil sich oft nur schwer Nachfolger für Praxen finden lassen. Reinhardt betonte: "Wichtig ist, angesichts des wachsenden Mangels an Arztstunden nicht in Panik zu verfallen, sondern die Herausforderungen ernsthaft anzugehen." Erste Anreize bei der Studienplatzvergabe gibt es bereits. Als erstes Land hat Nordrhein-Westfalen eine "Landarztquote" eingeführt./sam/DP/zb
AXC0008 2019-11-26/05:32