DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
TAGESTHEMA
Im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China rückt eine Einigung für ein "Phase-1-Abkommen" offenbar in die Nähe. Nach Aussagen des chinesischen Handelsministeriums ist ein Konsens bei der Lösung relevanter Fragen in einem Telefonat am Dienstag erzielt worden. Beide Seiten hätten sich zudem bereit erklärt, über die restlichen Probleme im Gespräch zu bleiben. Zuvor gab es offenbar Bedenken, dass die Vorgehensweise des US-Kongresses die Handelsgespräche negativ beeinflussen könnte. Der US-Kongress hat sich vor einigen Tagen hinter die Demokratiebewegung in Hongkong gestellt und eine Verordnung angenommen, die Menschenrechte und Demokratie stärken soll. Der chinesische Vizepremier habe am Dienstagmorgen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und dem US-Finanzminister Steven Mnuchin gesprochen, hieß es weiter in der Erklärung der Behörde. Sie hätten sich in "wichtigen" Fragen beraten, so das Handelsministerium weiter. Nähere Angaben zum Inhalt machte die Behörde nicht. An der Telefonkonferenz hätten auch der chinesische Handelsminister Zhong Shan, der Zentralbankgouverneur Yi Gang und der stellvertretende Leiter des Wirtschaftsplanungsamtes in China, Ning Jizhe, teilgenommen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 DE/Instone Real Estate Group AG, Ergebnis 9 Monate
07:30 DE/KWS Saat SE & Co KGaA, Ergebnis 1Q
08:00 DE/Rocket Internet SE, Ergebnis 9 Monate
08:00 DE/Home24 SE, Ergebnis 3Q,
08:00 IT/Enel SpA, Kapitalmarkttag mit Strategieplan 2020-2022
09:30 DE/Scout24 AG, Kapitalmarkttag
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 4Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Diamontech AG, Bekanntgabe Ausgabepreis
DIVIDENDENABSCHLAG
Borussia Dortmnd: 0,06 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Dezember PROGNOSE: 9,6 Punkte zuvor: 9,6 Punkte - US 16:00 Neubauverkäufe Oktober PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: -0,7% gg Vm 16:00 Index des Verbrauchervertrauens November PROGNOSE: 126,8 zuvor: 125,9 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion von Nullkuponanlaihen mit Laufzeit November 2021 im Volumen von 1,25 bis 1,75 Mrd EUR Auktion inflationsindexierter, 2,55-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2041 im Volumen von 500 bis 750 Mio EUR 11:30 GB/Auktion 0,625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2025 im Volumen von 3 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.266,00 0,15 S&P-500-Future 3.144,10 0,36 Nikkei-225 23.430,21 0,59 Schanghai-Composite 2.909,75 0,12 +/- Ticks Bund -Future 171,04 6 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.246,45 0,63 DAX-Future 13.258,00 0,53 XDAX 13.260,71 0,54 MDAX 27.282,98 0,71 TecDAX 3.046,00 1,13 EuroStoxx50 3.707,68 0,55 Stoxx50 3.355,66 1,01 Dow-Jones 28.066,47 0,68 S&P-500-Index 3.133,64 0,75 Nasdaq-Comp. 8.632,49 1,32 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,98% -26
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Mit einem freundlichen Start in den Dienstag rechnen Händler an Europas Börsen. Die Vorlagen sind gut, im US-chinesischen-Handelskonflikt geht es wieder vorwärts. Bestehende Probleme seien am Dienstag zwischen Vertretern beider Seiten fernmündlich geklärt worden. Dazu fließt weiter Geld an die Börsen; nach den Milliarden-Übernahmeangeboten vom Vortag von LVMH-Tiffany bis zu Charles Schwab geht es Dienstag ungebrochen weiter mit dem erfolgreichen Listing von Alibaba in Hongkong. Dort reißt man sich um die Aktien und treibt sie über 6 Prozent höher. Auch von der Geldpolitik kommt mündliche Unterstützung. Fed-Chef Jerome Powell unterstrich am Vorabend, die Zinspolitik sei bereit, auf eine sich ändernde Wirtschaftslage zu reagieren. Die DAX-Futures zeigen sich im frühen Handel leicht im Plus.
Etwas fester - Vor allem Berichte über eine bevorstehende Einigung bei der Phase eins des US-China-Handelsstreits stützten. Auch die weitere Erholung des ifo-Geschäftsklima-Index stützte. Trotz einer Milliardenübernahme in den USA ging es für die Novartis-Aktie um 1,2 Prozent aufwärts. Der Pharma-Konzern will Medicines für rund 9,7 Milliarden Dollar übernehmen. Laut Vontobel passt der Kauf in die Novartis-Strategie. Auch LVMH (plus 2,0 Prozent) stand mit einer Milliardenübernahme im Blick. Wie erwartet wurde das Gebot für Tiffany erhöht - auf 135 Dollar je Aktie nach 120 Dollar. Der Gesamtkaufpreis liegt damit bei 16,2 Milliarden Dollar.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Daimler gewannen weitere 1,4 Prozent. Es gab Spekulationen über einen möglichen neuen strategischen Investor. Siemens verbesserten sich um 1,4 Prozent und markierten den höchsten Stand seit 15 Monaten. Wie es hieß, könnte Siemens alle Aktien der Windkrafttochter Gamesa übernehmen. Deren Aktien gewannen 8,5 Prozent. Thyssenkrupp fielen um 4,6 Prozent. Händler verwiesen auf Nachrichten um Schmolz + Bickenbach. Deren Aktien brachen um 5,0 Prozent ein, nachdem die Übernahme-Kommission gegen die Pläne zur notwendigen Kapitalerhöhung ist. Der Stahlhersteller warnte daraufhin vor dem Risiko einer drohenden Insolvenz. Morphosys gewannen 3,2 Prozent. Das Unternehmen ist laut Finanzvorstand im Gespräch mit anderen Unternehmen zu einer möglichen globalen Partnerschaft für einen Wirkstoff gegen Blutkrebs, wie es hieß. Nicht mehr aufrechterhalten konnten Isra Vision die Prognose, wegen der Verzögerung von Aufträgen. Der Kurs knickte um 14,9 Prozent ein.
XETRA-NACHBÖRSE
Vectron Systems wurden rund 10 Prozent fester gestellt. Der Anbieter von Kassensystemen hatte am Abend seine Mittelfristplanung bekannt geben. "Das liest sich alles recht positiv", so ein Marktteilnehmer. Dass Blackrock bei der Deutsche Wohnen mehr Einfluss anstrebt und die Beteiligung in den kommenden zwölf Monaten aufstocken will, ging bei Anlegern offensichtlich unter. Die Titel wurden kaum gehandelt und nur leicht höher getaxt. Außerhalb Deutschlands wurde das Papier von Europcar rund 19 Prozent fester gestellt. Laut einem Bericht soll Apollo Global zu möglichen Kaufinteressenten der französischen Autovermieterung zählen. Sixt wurden in der Folge 2 Prozent höher getaxt.
USA / WALL STREET
Fest - Nasdaq wie S&P-500 kletterten auf Allzeithochs, der Dow verfehlte eines nur knapp. Im Handel verwies man auf zunehmenden Optimismus hinsichtlich einer zügigen Lösung im US-chinesischen Handelsstreit. Laut Berichten soll Peking bereit sein, gegen chinesische Unternehmen wegen des Diebstahls geistigen Eigentums vorzugehen. Damit würde ein bedeutender Stolperstein für die Aushandlung eines so genannten "Phase-Eins-Abkommens" aus dem Weg geräumt. Zudem hatte sich US-Präsident Donald Trump zuletzt wieder zuversichtlich zu einem baldigen Abschluss geäußert. Technologiewerte profitierten besonders von den Hoffnungen auf eine Lösung im Handelskonflikt, zuvor hatte dieser Sektor bei schlechten Nachrichten zum Thema auch besonders gelitten. AMD und Nvidia zogen um 1,7 bzw. 4,9 Prozent an - letztere gestützt durch eine Hochstufung durch Morgan Stanley. Der Halbleitersektor gewann 2,4 Prozent und führte die Branchengewinnerliste souverän an. Uber gaben um 1,5 Prozent nach. Der Fahrtenvermittler hatte die Lizenz für London verloren. Tesla erholten sich nach dem Kurseinbruch vom Freitag um magere 1,0 Prozent. Eine Panne hatte bei der Präsentation eines Pickup-Modells für fallende Kurse gesorgt. Über das Wochenende teilte Tesla-Gründer Elon Musk allerdings mit, es lägen bereits bis zu 200.000 Vorbestellungen vor. Tiffany gewannen 6,2 Prozent. LVMH übernimmt das US-Unternehmen. Medicines haussierten um 22,2 Prozent. Novartis kauft das US-Unternehmen. Charles Schwab drehten 2,3 Prozent ins Plus. Der Online-Wertpapierhändler übernimmt den Wettbewerber TD Ameritrade für 26 Milliarden Dollar. TD Ameritrade zeigte sich 7,6 Prozent fester. Im Schlepptau gewannen ETrade 3,6 Prozent und Interactive Brokers 3,0 Prozent. Ebay kletterten um 2,1 Prozent. Der Konzern steht Kreisen zufolge kurz vor dem Verkauf der Ticketplattform Stubhub.
Die Rentennotierungen drehten im Verlauf ins Plus, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab 1,8 Basispunkte auf 1,75 Prozent ab. Im Handel wurde auf Berichte in China verwiesen, wonach die USA die bestehenden Zölle vorerst nicht abschaffen werden.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo, 17.18 Uhr % YTD EUR/USD 1,1014 -0,0% 1,1015 1,1013 -3,9% EUR/JPY 120,02 +0,0% 120,87 119,95 -4,5% EUR/CHF 1,0977 +0,0% 1,1025 1,0980 -2,5% EUR/GBR 0,8542 +0,1% 0,8975 0,8533 -5,1% USD/JPY 108,99 +0,1% 107,74 108,91 -0,6% GBP/USD 1,2893 -0,1% 1,2500 1,2906 +1,0% USD/CNH 7,0242 -0,1% 7,0307 7,0314 +2,3% Bitcoin BTC/USD 7.218,01 0,19 8.578,75 7.255,01 +94,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 26, 2019 01:35 ET (06:35 GMT)
Der ICE-Dollarindex zeigte sich 0,1 Prozent höher - dank des Optimismus in Handelsfragen. Der Dollar baute damit seine jüngste Gewinnstrecke auf vier Handelstage aus. Der Euro notierte bei 1,1010 Dollar gegenüber 1,1072 im Hoch am Freitag. Das britische Pfund legte indes etwas zu auf 1,29 Dollar nach 1,2850 am späten Freitag. Premierminister Boris Johnson will das Land bis Ende Januar aus der EU führen und verspricht für die Zeit danach Milliardeninvestitionen.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,96 58,01 -0,1% -0,05 +19,5% Brent/ICE 63,64 63,65 -0,0% -0,01 +15,1%
Die Ölpreise zeigten sich mit leichten Aufschlägen. WTI verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 58,01 Dollar, Brent um 0,1 Prozent auf 63,65 Dollar. Zuvor hatten die Ölpreise noch im Minus gelegen - ein Umstand, der Händler etwas überrascht hatte. Letztlich setzte sich eine positive Marktreaktion auf die Schlagzeilen zum Handelskonflikt durch. Sollte dieser beendet werden, dürfte die Nachfrage anziehen, hieß es.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.455,73 1.455,46 +0,0% +0,27 +13,5% Silber (Spot) 16,90 16,90 -0,0% -0,01 +9,0% Platin (Spot) 901,37 898,00 +0,4% +3,37 +13,2% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,2% -0,01 -0,1%
Mit den wieder gestiegenen Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit reduzierte sich die Nachfrage für die vermeintlich sichere Gold-Anlage. Der Goldpreis verlor 0,5 Prozent auf 1.455 Dollar. Seit dem Sechsjahreshoch Anfang September hat das Edelmetall damit rund 100 Dollar eingebüßt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
EZB - REZESSION
Die im historischen Vergleich flache Zinsstrukturkurve im Euroraum ist nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane kein Vorbote einer Rezession.
5G DEUTSCHLAND
Die SPD-Bundestagsfraktion hat am Montag überraschend ihre Entscheidung über ein Positionspapier für die Beteiligung von Unternehmen am Ausbau des deutschen 5G-Mobilfunknetzes verschoben. In der Fraktion war zuvor ein Positionspapier zum 5G-Ausbau diskutiert worden, bei dem sich SPD-Politiker noch deutlicher als zuvor die CDU dafür ausgesprochen hatten, dass die leistungsstarken deutschen 5G-Netze nicht von chinesisch-kontrollierter Seite gebaut werden dürfen.
US-GELDPOLITIK
Für US-Notenbankchef Jerome Powell spiegeln die Zinssenkungen in diesem Jahr eine etwas pessimistischere Sicht auf die Wirtschaftsentwicklung wider. Teilweise habe man die Zinsen gelockert, weil das Wirtschaftswachstum langsamer gewesen sei, als man es zum Zeitpunkt der Zinserhöhungen im vergangenen Jahr gedacht habe, sagte Powell am Montagabend bei der Greater Providence Chamber of Commerce.
UKRAINE-AFFÄRE
In der Ukraine-Affäre um US-Präsident Donald Trump drücken die oppositionellen Demokraten aufs Tempo. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, der Demokrat Adam Schiff, kündigte am Montag an, ein vorläufiger Bericht zum Stand der Untersuchung solle bald an den Justizausschuss der Kongresskammer übermittelt werden. Die Beweise für ein Fehlverhalten des Präsidenten seien "klar und kaum zu bestreiten".
DEUTSCHE WOHNEN
Blackrock will weiteren Einfluss nehmen. Der Investor hält bereits seit August mehr als 10 Prozent der Anteile und plant, die Beteiligung in den kommenden zwölf Monaten weiter aufzustocken. Dies teilte Blackrock dem Konzern bereits am 20. November mit, wie die Deutsche Wohnen bekanntgab.
NOKIA
schafft den Posten des Chief Operating Officer (COO) in seinem Vorstand ab und verteilt die entsprechenden Aufgaben auf andere Mitglieder seines Führungsteams.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf/raz
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November 26, 2019 01:35 ET (06:35 GMT)
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